Was für ein tolles Buch!

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Der Ich-Erzähler Kalmann hat das Down-Syndrom. Entsprechend ist klar, dass er oft eine ganz eigene Sicht auf die Dinge hat. Genau hierin liegt seine Stärke und die des Buchs. Der Autor hat es hervorragend verstanden, seinem Krimi durch diesen Blickwinkel zu einem besonderen Lesevergnüngen zu machen, wenn er seinen selbsternannten Sheriff mehr oder weniger motiviert auf die Suche nach dem Mörder schickt. Und auch diese Ermittlungen laufen natürlich völlig anders ab. Kalmann erzählt von seinem Alltag, den Leuten, seiner Familie und dem Leben in dem abgelegenen Dorf auf Island. Mal bekommt man tiefere Einblicke in die Figur und ihre Umstände, mal taucht der Krimi anhand von Spekulationen oder kleinen Hinweisen auf. Teils ist man mal erschrocken, weil auch Kalmann selbstverständlich seine dunklen Seiten hat, teils muss man ihn aber auch einfach nur lieben, wenn sich durch die Weltsicht ganz unerwartet auch humorvolle Momente ergeben. Ein absolut wunderbares Buch!

Ich habe eine unkorrigierte Vorabversion des Romans vom Verlag erhalten. In dieser haben sich doch einige Fehler befunden, welche das Lesen teilweise etwas gestört haben. Bei Diogenes gehe ich aber davon aus, dass in der endgültigen Fassung wirklich so gut wie alles korrigiert sein wird. Aufgrund der Fehler hätte ich normalerweise in der Häufung einen Stern abgezogen. Damit würde ich dem tollen Buch allerdings Unrecht tun. Und wie gesagt, ich habe eine Vorabversion gelesen.

Fazit: Absolut Kauf- und Leseempfehlung!