Zwischen Gammelhai und "The biggest loser"...

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...bewegt sich das Leben von Kalmann Odinsson im isländischen Dorf Raufarhövn. Sein einziger Herzenswunsch ist, eine Frau zum Heiraten zu finden. Bis eine Blutlache seinen Alltag aus den Angeln hebt.

Joachim B. Schmidt beschreibt mit Kalmann eine atypische Heldenfigur, die der lesenden Person Stück für Stück Einblicke in die eigene Weltansicht gewährt. Schmidts Sprache bleibt dabei passend unverblümt und geradlinig und verzichtet auf hochgestochene Begrifflichkeiten zugunsten direkter Beschreibungen.
Der Autor lässt den Protagonisten die eigene Sichtweise ausführlich und ausufernd darstellen. Personen außerhalb seines Sichtfeldes bleiben so farblos und flach, nur wenige verdienen umfassender Beschreibung.

Das Titelbild passt - wie von Diogenes gewohnt - perfekt zum Inhalt und ist in sich sehr stimmig. Es verzichtet wie schon die Sprache auf subtile Verweise und komplizierte Komposition, sondern ist simpel und doch schön und passend.

Schmidt bietet einer Person eine Bühne, der sicher nur wenige Menschen die Chance zum näheren Kennenlernen bieten würden.
"Kalmann" ist ein sympathisches Buch, stellenweise mutig tiefsinnig und "könnte dennoch mehr". Dennoch ein absolut lesenswerter Roman.