Ein typischer Karen Rose

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silke2207 Avatar

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San Diego Police Officer Kit McKittrick ist seitdem sie bei der Mordkommission der Polizei arbeitet, äußerst erfolgreich und hat bereits einige Täter hinter Gitter bringen können. Doch ihr Trauma aus ihrer Kindheit hat sie bis heute nicht verarbeitet. Damals wurde ihre Schwester Wren ermordet, doch ihrem heutigen Kollegen Baz, der damals die Ermittlungen leitete, ist es nie gelungen, den Mörder zu überführen. Dies war ein Grund, warum Kit sich für die Polizei entschieden hatte.
Nach einem anonymen Anruf finden die Ermittler eine im Park vergrabene Leiche eines jungen Mädchens. Diese Leiche weist Gemeinsamkeiten auf, mit Morden an jungen Frauen innerhalb der letzten fünfzehn Jahren. Die Ermittler nehmen die Spur des anonymen Anrufers auf und stoßen auf den Psychiater Sam Reeves. Dieser beteuert allerdings seine Unschuld und Kit möchte ihm nur zu gerne glauben.
Tja, was soll ich sagen, dieser Thriller ist einfach ein typischer Karen Rose Thriller. Wer bereits Bücher der Autorin gelesen hat, weiß, was ich meine. Denn auch hier bleibt Rose ihrem bekannten Schema treu. Das Buch liest sich wieder einmal leicht und flüssig und ein Einstieg in die Story gelingt mühelos. Die Autorin weiß einfach mit Worten umzugehen und damit ein Kopfkino zu erzeugen.
Der Fall ist auch wieder sehr spannend und lässt miträtseln. Immer mal wieder gibt es Wendungen oder man wird gemeinsam mit Kit misstrauisch, wenn etwas zu schnell glatt läuft. Auch die Erzählungen rund um die Hauptfiguren des Buches und deren Familie fand ich großartig. Kit entstammt einer Pflegefamilie und deren Umgang miteinander und untereinander ist wirklich harmonisch. Die Chemie passt und man begleitet die einzelnen Charaktere gerne durch den Alltag, ohne dass es zu langweilig wird.
Mein größter Kritikpunkt, den ich allerdings auch in ihren anderen Büchern habe, ist das zu extreme der Hauptcharaktere voneinander. Das driftet für mich leider immer etwas ins Übertriebene ab, wenn ich zum zehnten Mal lese, wie schön die Augen des Protagonisten sind. Die Lovestory darf gerne mit dabei sein, aber bitte ein kleines bisschen weniger Schmacht und Kitsch.
Das Karen Rose ihre Charaktere hervorragend lebendig werden lassen kann, ist ebenfalls nichts Neues. Auch Kit McKittrick ist eine überaus sympathische, durch und durch loyale junge Frau und als Protagonistin sehr gut gewählt. Ich konnte mit ihr mitfühlen und mich gut in sie hineinversetzen und da man zu Beginn des Buches auch einen Blick auf den Beginn ihrer Pflegefamilienzeit bei den McKittricks bekommt, ist die Entwicklung gelungen und zeigt, welch einfühlsame Menschen die McKittricks sind. Auch Sam Reeves ist lebendig gezeichnet, wobei er mit fast schon eine Spur zu gut und zu liebenswert war. Natürlich ist es, wie immer in Roses Büchern vorhersehbar, was passieren wird. Neben den beiden Protagonisten gibt es reichlich weitere Charaktere, die je nach Rolle gezeichnet wurden. Das macht die gesamte Geschichte noch einmal mehr lebendig.
Mein Fazit: ein typischer Karen Rose Thriller mit einem sehr spannenden Fall. Wer die Bücher der Autorin kennt, weiß, dass sie grundsätzlich demselben Schema folgen, aber gerade die Fälle, mit denen sich beschäftigt wird, immer großartig sind und viel Spannung bieten. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und mich hervorragend unterhalten.