Der Frauenversteher aus der Männer-WG

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Oliver und seine Männer-WG in Berlin-Mitte sind die letzten vebliebenen Mieter im Haus und so das einzige Hindernis für die Sanierungspläne des Haubesitzers. Da bricht direkt neben Olivers Kopf morgens schon mal ein Presslufthammer durch die Wand und das Thema Kaltduschen bekommt eine eigene Bedeutung. Oliver ist 24, einmal eine Lehre abgebrochen, einmal ein Studium abgebrochen und bereitet sich gerade auf die Aufnahme zur Schauspielschule vor. Außer den männlichen WG-Bewohnern gibt es in Olivers Leben ein Netz aus Kindheitsfreunden und deren derzeitigen und ehemaligen Freundinnen. Als Menschenversteher vom Dienst fragt sich Oliver, ob er wohl eine Beziehung zur Exfreundin seines Freundes Tobias haben darf. Oliver, Spitzname Krach,  kümmert sich zunächst um die Probleme aller anderen und findet vermutlich stets Ausreden, warum  er sein eigenes Leben noch nicht geregelt kriegt.

 

Kaltduscher hat stark durch das Titelbild auf mich gewirkt: Das ist ja wie bei uns! dachte ich. (Sie sehen, es gibt männliche Mitbewohner in meinem Haushalt, deren Aufmerksamkeitsspanne nicht bis zum Auswechseln der leeren Klopapierrolle reicht). Die Berliner WG mit ihrem Putz- und Reparaturstau  wartet wohl noch mit ein  paar Überraschungen auf. Eher passiv als aktiv trotzen die Bewohner dem Baustellenchaos in ihrem schon unbewohnbaren Haus, indem sie ein Zimmer an einen Neu-Berliner aus der Schweiz vermieten. 

 

Ich-Erzähler Oliver wirkt auf mich wie ein schlaffer sympathischer Typ, mit dem ich lieber nicht das Badezimmer teilen möchte, von dem ich mich aber gern unterhalten lasse.