Schief gewickelt

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kainundabel Avatar

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Auf den Comedy-Roman mit diesem Titel folgt nun Matthias Sachaus Zweitling "Kaltduscher". Während er sich in seinem Erstlingswerk als Papa seines zweieinhalbjährigen Sohnes Daniel bewähren muss, dreht er hier als Oliver Krachowitz ("Krach") in einer 5er-Männer-WG in Berlin-Mitte auf, unterstützt von Gonzo, Francesco, Tobi und Hendrik, der aber bald von Reto Zimmerli (einem Schweizer!) abgelöst wird.

Banales, Alltägliches findet sich neben durchaus witzigen und amüsanten Passagen, in denen Sachau immer wieder skurille Einfälle unterbringt. So bekommt "Krach" dank des kirgisischen Schwarzarbeitertrupps, der sich im Zuge der Altbausanierung von der Nachbarwohnung aus mitten durch sein Abi-Zeugnis vorarbeitet, beinahe einen Pressluftmeißel in die Stirn und der Leser eine Anleitung, wie er jemanden, der mit Hakenkreuz daherkommt, wohlbegründet mit Fäusten traktieren kann.

Klar - es ist leichte Kost. Aber das soll wohl so sein und hat deshalb auch seine volle Berechtigung! Es ist sicher die ideale Lektüre für Zwischendurch, für Balkon, Café und ärztliche oder behördliche Wartezimmer, wo es normalerweise nur wenig zu lachen gibt.

Die Leseprobe weckt die Neugier auf WG-Chaotentum pur samt des personalen Inventars und auch auf Reto Zimmerli (den Schweizer!). Vielleicht wird ja doch noch die Frage beantwortet, was das mit dem ins Brötchen beißenden Guido Westerwelle-Foto soll und ob der Orang Utan doch mehr als nur ein wenig Ähnlichkeit mit Tom Cruise hat..

Literatur zum Abhängen, Entspannen, Mundwinkel-Entkrampfen, vor allem für Jammerlappen in diesen ach so schweren Zeiten! Und das ist gut so!