Mehrfacher Krach

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
friedrich Avatar

Von

Krach im Zimmer von Krach. Krach wegen des Krachs. Krach wegen Krach. Was sich konfus und unverständlich anhört, hat in dem Roman "Kaltduscher" eine ganz einfache Erklärung. Krach ist eigentlich Oliver Krachowitzer, der aber mit "den bürgerlichen Lebensentwürfen nichts am Hut hat", und wohnt mit vier anderen Männern in einer WG in Berlin zusammen. Der übrige Krach besteht aus Krach, sprich Lärm, der von einem Arbeitsgeschwader von Schwarzarbeitern aus wechselnden osteuropäischen Ländern produziert wird, die im Auftrag eines fiesen Vermieters - der Name "Wohlgemuth" spricht Hohn - das Haus, in dem sich die Männer-WG befindet, sanieren sollen. Und dann gibt es noch anderen Krach, sprich Stunk, z.B. wegen des Gestanks auf der fensterlosen Toilette, was aber nur beim ersten Erzählen noch ein müdes Lächeln hervorruft. Krach, oder ist es doch Musik,  macht auch die Band der Hausbewohner, in der natürlich auch Oliver K. mitspielt.

Die Handlung plätschert so vor sich hin und mag vielleicht den fußballspielenden und biertrinkenden männlichen Leser ansprechen, der hier im Roman auf Seinesgleichen stößt. Die weibliche Leserschaft wird dem Roman nicht viel abgewinnen können, denn blickt man in die "Männerseele" hinein, schaut man nicht sehr tief. Als leichte Unterhaltung im Plauderton für ein paar Urlaubstage  aber gut geeignet.