Wie wär´s mit einem Kaffee Frau Bengtzon?

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„Kalter Süden“ ist das achte Buch der Autorin Liza Marklund aus der Annika-Bengtzon-Reihe und mit jedem Buch erfährt der Leser mehr über die äußerst sympathische und vom Leben gebeutelte Journalistin Annika. Eine Frau, mit der man einfach mal einen Kaffee trinken möchte, so vertraut ist sie einem inzwischen. Aber ich denke, sie würde ablehnen. _Keine Zeit_, würde sie sagen, obwohl der Kaffee in der Redaktion auch im achten Buch noch immer nicht schmeckt. _Keine Zeit, hier ist die Hölle los_. Und dann würde sie, wie gewohnt, sich eben mal schnell in einen riesigen Berg Arbeit schmeißen und so ganz nebenbei die Stelle der Redaktionsleiterin und das damit verbundene zusätzliches Gehalt ablehnen. Das ist Annika Bengtzon, eine Frau, die mitten im Leben steht und von deren Sorte es noch viel mehr geben sollte. 

 

Aber nun zu ihrem neuen Fall. Marabella, idyllisch gelegen an der Küste des Mittelmeers, ist der Schauplatz einer Reihe von Einbrüchen mit Betäubungsgas. Annika, die eine dieser Nachrichten auf den Tisch bekommt, misst ihr zunächst nicht viel Bedeutung bei. Trotzdem  recherchiert sie gewohnt professionell deren Hintergrund und gerät kurzerhand mitten in das Geschehen hinein. Denn was zählt, ist der Aufhänger der Story und der ist mit dem prominenten schwedischen Eishockey-Idol Sebastian Söderström mehr als gegeben. Genau der Sebastian Söderström ist es nämlich, der gemeinsam mit seiner Familie einem solchen Anschlag zum Opfer fiel. Annika fliegt sofort an die Costa de Sole und ermittelt die Fakten direkt vor Ort und was sie dort erlebt, bleibt uns, wie immer nach der viel zu kurzen Lesprobe, verborgen.

 

Liza Marklund, eine ehemalige Journalistin, weiß genau, wovon sie schreibt. Lange genug hat sie das kreative Chaos in einer Redaktion miterlebt. Und genau deshalb wirken ihre Romane so authentisch und lebensnah. Mit einer Heldin, die ihr vielleicht auch ein wenig ähnlich ist, gut konstruierten Plots und einer flüssigen und angenehmen Art zu Schreiben präsentiert sie uns hier eine Krimireihe, die spannend und vielschichtig dem Leser gegenübertritt. Es würde mich nicht wundern, wenn bei deren Lektüre der eine oder andere Leser sich einen guten Kaffee gönnt und diesen mit Frau Bengtzon gemeinsam trinkt. Ich für mich, werde es jedenfalls tun.