Die Macht der Erinnerung

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sabatayn76 Avatar

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In Marbella kommen der schwedische Eishockey-Star Sebastian Söderström und seine Familie bei einem Gasüberfall ums Leben. Obwohl die spanische Polizei bald resigniert und sich die Bewohner der Costa del Sol in Schweigen hüllen, lässt die schwedische Journalistin Annika Bengtzon, die in diesem Fall recherchiert, nicht locker, dringt immer tiefer in die Geheimnisse der Ortsansässigen ein und wird schließlich mit einem Netzwerk aus Macht, Geld, Hass und Vergangenheitsbewältigung konfrontiert.

 

Mein Eindruck:

Marklunds Sprache ist sehr plastisch und ermöglicht mühelos eine bildhafte Vorstellung von Orten und Handlungen. Auch die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, realistisch und überzeugend.

In der vorerst kryptisch erscheinenden Parallelhandlung, die in den Jahren des Nationalsozialismus spielt und die Geschichte um Annika und Marbella in regelmäßigen Abständen unterbricht, sind die handelnden Personen anonym (z.B. „die Prinzessin“). Somit bleibt lange offen, was das Eine mit dem Anderen zu tun hat, und es wird zusätzliche Spannung aufgebaut.

Die Komplexität der Verbindungen zwischen den beteiligen Personen mag bisweilen schwer durchschaubar sein, tut dem Lesevergnügen jedoch wenig Abbruch.

 

Mein Resümee:

Trotz zeitweiliger Verwirrung aufgrund der komplexen Vernetzung zwischen Personen der Vergangenheit und der Gegenwart hat mir der Krimi von Marklund sehr gut gefallen. Der gesamte Roman liest sich flüssig, hat keine Längen, nimmt im Laufe des Buches sehr an Tempo zu und hat für reichlich Mitfiebern, zahlreiche Überraschungsmomente und zeitweise starkes Herzklopfen gesorgt. Die Lektüre lohnt sich auf jeden Fall!