Eigenwillige Ermittlerin

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Für mich war dieser immerhin schon achte Band mit Annika Bengtzon bedauerlicherwise erst die Nummer eins. Manchmal wäre etwas Vorwissen ganz hilfreich gewesen, weil des öfteren auf vergangenen Ereignisse und eine Reihe von Personen  zurückgegriffen wurde, weshalb man mitunter noch mal zurückblättern mußte, um die Beziehung zu klären.

Aber das hat meine Lesefreude nicht wirklich beinträchtigt, denn das machte die Figur alles wieder wett! Annika Bengtzon kommt total sympathisch rüber, ist direkt, meist geradlinig, hat Ecken und Kanten, ist manchmal sperrig, aber auf jedenFall authentisch. Auf die neue Situation in der Redaktion, ihr Kollege Patrick ist jetzt ihr Chef und läßt sie das auch spüren, reagiert sie mit Achselzucken und bleibt dennoch bei ihrer Linie. Man spürt den Schmerz angesichts der aktuellen Familiensituation, das macht sie menschlich und dennoch macht sie ihren Job ohne Wenn und Aber.

Sie recherchiert einen Gasanschlag auf einen ehemaligen schwedischen Eishockeyspieler samt Familie in Marbella, bei dem alle bis auf die 16jährige Tochter  aus erster Ehe ums Leben kommen. Sie ist zudem noch verschwunden. Aber es steckt weitaus mehr dahinter, als man zunächst vermuten könnte; auch die Verzweigungen reichen weit in die Vergangenheit zurück, wie die Rahmenhandlung schon andeutet.

Es geht um Drogenhandel und Geldwäsche; ein Kollege in Spanien unterstützt sie vor Ort ebenso wie eine Dolmetscherin. Selbst als der Fall schon geklärt scheint und sie eigentlich schon von der Redaktion vom Fall abgezogen ist, recherchiert sie auf eigene Faust weiter, und sie gerät immer tiefer in ein kriminelles Netz. Viele Spuren laufen zusammen, und das ist sehr spannend aufgebaut, so dass ich eigentlich das Buch, einmal gut drin im Personal, nicht mehr aus der Hand legen mochte.