Heiße Spannung im Kalten Süden

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mellidiezahnfee Avatar

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Dies ist der achte Teil aus der Annika Bengtzon Reihe, und diesmal hat es Annika nicht nur mit ihrem neuen Chef , Patrik, und diversen Umstrukturierungen in der Redaktion zu tun, sondern auch mit einem Gasmord in Marbella. Die ganze Familie des Sportlers Sebastian Soderström ist ausgelöscht worden. Nur eine mysteriöse, verschwundene Tochter hat überlebt und ist vermisst ?

Zwischendurch sind kleine Textpassagen aus dem zweiten Weltkrieg eingefügt, diese Handlungsstränge werden erst ganz zum überraschenden Ende hin zusammengefügt, bis dorthin tappt der Leser völlig im Dunkeln.

Immer wieder spannend finde ich das Markenzeichen der Autorin, dass Annika nicht aufgibt und kalten Spuren solange folgt, bis sie des Rätsels Lösung gefunden hat, obwohl alle anderen den Fall schon zu den Akten gelegt haben. Die Mischung aus Krimielementen und Privatleben der Hauptperson finde ich gut, auch wenn das Buch streckenweise ein bisschen zu detailliert ausgeufert ist.

Ich kenne alle vorherigen Teile, konnte daher Personen und in früheren Bänden Geschehenes einordnen, denke aber, dass es für Neuleser sehr verwirrend sein muß.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, man taucht regelrecht in die Geschichte ein, fühlt den warmen spanischen WInd auf der Haut, und kann die Unruhe und Unsicherheit Annikas auch gut nachempfinden.Ich liebe die ungewöhnliche Art, in der Liza Marklund ihre Fälle aufbaut, es wird bei ihr nämlich nicht ermittelt, sondern journalistisch recherchiert, mit allen Vor- und Nachteilen und Konsquenzen die sich daraus ergeben. Das gibt ihren Büchern einen sehr hohen Wiedererkennungswert.

Das Buch ist auf jeden Fall wärmstens zu empfehlen, das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen, allerdings ist dieses Buch nicht in die Kategorie " kurzweilige Unterhaltung" einzuordnen. Man muß sich beim Lesen schon auf das Puzzle konzentrieren, dass die Autorin auslegt um der ganzen Geschichte folgen zu können.