Lauwarmer Süden

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sofie Avatar

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_Eiskalter Süden_ ist ein weiterer Teil der Reihe um die Boulevardjournalistin Annika Bengtzon. Für mich war es allerdings das erste Buch aus dieser Reihe und auch gewissermaßen mein erster Schwedenkrimi.

 

Annika wird von ihrem neuen Chef nach Spanien geschickt um dort über die Todesfälle der Familie Söderström des Eishockeystars Sebastian Söderström zu berichten. Die Familie kam bei einem Gaseinbruch ums Leben, wie sie an der Costa del Sol häufig vorkommen. Schnell wird allerdings klar, dass dies kein gewöhnlicher Einbruch war…

 

Der Roman ist in drei Teile eingeteilt, die auch drei unterschiedliche Zeitabschnitte behandeln. Am Anfang gibt es jeweils ein kurzes Kapitel, das erst einmal nichts mit dem Fall der Familie Söderström zu tun hat. Das macht das Buch schon etwas spannend, man möchte wissen, was es mit diesen Abschnitten auf sich hat.

Im Rest des Buches begleitet der Leser Annika Bengtzon. Im Laufe der Zeit erfährt man einiges über ihren Hintergrund, wenn man allerdings die ersten Bücher der Reihe schon gelesen hat, weiß man das wahrscheinlich auch schon. Es werden auch einige alte Fälle angeschnitten, was etwas verwirrend ist, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat, besonders da einer dieser Fälle im Verlauf des Buches noch sehr wichtig wird.

Interessant fand ich, einen Kriminalfall mal nicht aus der Sicht eines Polizisten, sondern aus der journalistischen Sichtweise zu betrachten. Annikas erstes Ziel ist ja erst einmal nicht den Fall zu lösen, sondern möglichst spektakulär davon zu berichten. Man erhält dabei auch einen netten Einblick in die Arbeit einer Klatschjournalistin, ihre Methoden und Arbeitsweisen. Dabei wird allerdings über die Boulevardpresse immer leicht ironisch berichtet, was mir auch sehr gut gefallen hat.

Der größte Minuspunkt ist für mich, dass sich keine rechte Spannung einstellte. Ich hatte an keinem Punkt des Buches das Gefühl, dass ich jetzt unbedingt wissen muss, was mit der Familie Söderström passiert ist. Vielleicht ist das anders, wenn man Annika bereits kennt und im Allgemeinen mit ihr mitfiebert.

 

Alles in Allem kein schlechtes Buch, nur die Spannung fehlte etwas.