Lebenslänglich

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
wal.li Avatar

Von

 In Marbella kommt eine Familie während eines Einbruchs um, bei dem die Bewohner von den Dieben mit Gas betäubt werden. Zwar kommt es öfter vor, dass diese Art des Einbruchs gewählt wird, doch normalerweise überleben die Hausbesitzer die Attacke. Was also ist schief gelaufen. Bei den Opfern handelt es sich um einen bekannten schwedischen Eishockey-Spieler und seine Familie, deshalb schickt die Redaktion Annika Bengtzon nach Spanien, um eine Artikelserie über den Fall vorzubereiten.

Annika, die gerade eine leitende Position abgelehnt hat und die nun mit dem Chef, der ihr vor die Nase gesetzt wurde, nicht klarkommt, hat sich gerade etwas von ihrer Scheidung erholt. Schon bei ihrem ersten Besuch in Marbella findet Annika heraus, dass die Tochter des Eishockey-Spielers aus erster Ehe den Anschlag aller Wahrscheinlichkeit nach überlebt hat. Außerdem deutet viel darauf hin, dass es sich bei dem Verbrechen um einen geplanten Mord handelt. Und nach und nach tauchen Verbindungen zu Fällen auf, über die Annika vorher schon berichtet hat. 

Die Romane um die Journalistin Annika Bengtzon mag ich sehr gerne. Wenn ich mitbekomme, dass es wieder etwas Neues gibt, fiebere ich dem Erscheinen des Buches entgegen und bin gespannt, wie es mit Annika und ihrer Familie weitergeht und in was für Fälle sie reingerät. So hat mir der Vorgänger dieses Buches "Lebenslänglich" sehr gut gefallen. 

Doch um ehrlich zu sein, hatte ich diesen Fall für abgeschlossen gehalten. Nun musste ich beim Lesen dieses aktuellen Bandes feststellen, dass es fast nicht möglich ist, das Buch zu lesen, ohne den Vorgänger zu kennen, weil die Bezüge so eng sind, dass ich manchmal überlegen musste, wie war das noch? Ich habe nichts gegen Krimi-Reihen, zwar wird es mir manchmal etwas viel, doch so lange die Fälle abgeschlossen sind und ich nicht direkt gezwungen bin, die Bücher in der Reihenfolge zu lesen, finde ich es sogar eher gut, wenn sich die Ermittler weiter entwickeln, sie auch ein Privatleben haben und nicht nur dröge irgendwelche Fälle runter ermitteln. Aber bei diesem Buch ist die Autorin meiner Meinung nach über das Ziel hinaus geschossen, die Bezüge zu "Lebenslänglich" sind zu eng. Ich mag mich nicht gerne zwingen lassen, Bücher in einer bestimmten Reihenfolge zu lesen oder Reihen nur verstehen zu können, wenn ich sie vollständig habe. Bis zu einer Trilogie lasse ich mir das gerne gefallen, doch dann ist es irgendwann gut. 

So gerne ich die Bücher der Autorin bisher gelesen habe und obwohl der Fall gut konstruiert ist und nicht allzu viele Fäden lose bleiben, bin ich doch sehr am Überlegen, ob ich mir die Reihe weiterhin kaufen werde. Nahezu unbesehen wie bisher werde ich mir den nächsten Band allerdings nicht zulegen.