Gänsehaut und Spannung pur

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kainundabel Avatar

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Nur für acht Minuten lässt Clara Lipmann ihre Tochter Marie allein im Auto. Als sie zurückkommt, ist die Fünfjährige spurlos verschwunden. Klassischer Fall von Kindesentführung, denkt man. Falscher Name, falscher Pass und ebenfalls verschwunden: Maries Kindermädchen gerät schnell ins Visier der Ermittler. Wer jetzt glaubt, dass die folgenden 400 Seiten der Jagd nach der Verdächtigen gewidmet sind, kennt Henri Faber schlecht. Der Autor hat mit der Kommissarin Kim Lansky einen Charakter geschaffen, dem man als Leser:in nur zu gerne folgt. Was haben Medea, ein ominöser Pater, Lanskys Kollege und Jugendfreund Rizzi und Carlas kaltschnäuziger Ehemann Jakob mit diesem Fall zu tun? Vorsicht: Wer sich auf der vorgegebenen Fährte sicher wähnt, kommt anschließend um ein Wechselbad der Gefühle nicht herum. Und gerade das macht die Spannung dieses Thrillers aus. Die Wendungen des Falls schlagen immer dann überraschend zu, wenn die Spur über alle Zweifel erhaben zum Ziel zu führen scheint. Es ist wie im realen Leben: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Bis zum Schluss die Bombe platzt, als plötzlich … Keine Sorge, hier wird nichts verraten! Gänsehaut und spannende Lesestunden (wahlweise auch schlaflose Nächte) seien jeder Leserin und jedem Leser gegönnt. Henri Faber lässt die Protagonisten in jedem Kapitel wechselweise aus ihrer Perspektive in der Ich-Form erzählen. Das garantiert Abwechslung und treibt die Handlung kurzweilig voran. Der schnörkellose Erzählstil des Autors, seine Gradlinigkeit ohne unnötiges Abschweifen sorgen dafür, dass man das Buch nur widerwillig aus der Hand legt und bis zur völlig überraschenden Auflösung gerne am Ball bleibt.