Raffinierter Thriller bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint

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kupferkluempchen_liest Avatar

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Inhalt:

Clara Lippmann lässt ihre Tochter Marie nur 8 Minuten alleine im Auto. Als sie zurückkommt, ist das Kind verschwunden.

4 Monate später übernimmt Kommissarin Kim Lansky den Fall. Eine Polizistin, die bislang nicht gerade durch ihr gesetzestreues Verhalten aufgefallen ist. Sie macht Clara, die inzwischen vor den Scherben ihrer Ehe und ihres Lebens steht, neue Hoffnung.

Tatsächlich stößt Kim in den Aufzeichnungen ihres Vorgängers auf Hinweise, die sie einpsychologische Abgründe und schließlich in die eigene Vergangenheit führen. Denn nicht ist so, wie es zunächst scheint.

Meinung:

Henri Faber ist mit seinem Buch ein außergewöhnlich raffiniert gestrickter Thriller gelungen, bei dem die Leser*innen dank zahlreicher Wendungen wirklich bis zum Schluß im Dunkeln tappen. Durch die ebenfalls sehr außergewöhnliche Darstellung der Handlung aus verschiedenen Ich-Perspektiven, gelingt es ihm, die Spannung mit immer neuen Details aus der jeweiligen Sichtweise zu steigern. Dabei wird erfreulicherweise auf die Darstellung allzu plakativer Gewalt verzichtet, so dass das Buch auch für die Leser*innen von eher psychologisch aufgebauten Thrillern geeignet ist.

Für mich persönlich hat der Autor an einigen Stellen so viele Beteiligte und Hintergründe ins Spiel gebracht, dass es mir dort schwer fiel, den roten Faden nicht zu verlieren. Diese Passagen wurden durch ihre umfangreiche Darstellung zudem auch zu kleinen Längen. Daher definitiv ein Buch, das man nicht "nebenbei" lesen kann, sondern dass eine hohe Konzentration erfordert.

Fazit:

Definitiv ein außergewöhnliche Thriller und eine Leseempfehlung für alle, die bereit sind sich auf die ganze Bandbreite der Verbrechen einzulassen.