Ein leider nicht so komisches Comic-Kochbuch

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zarahia Avatar

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„Kann denn Kochen Sünde sein – Ein Comic für Genießer“ von Guillaume Long ist, wie der Name schon verrät, eine Art Kochbuch in Comic-Form, jedoch nicht in genauen Rezepten, sondern eher in allgemeingültigen Tipps und ungefähren Rezepten ohne Mengenangaben. Guillaume Long erzählt von seinen verschiedenen kulinarischen Abenteuern und Experimenten, von seinen Kochversuchen und Lieblingsrezepten. Dabei gibt es jedoch keinen wirklichen roten Faden oder eine Geschichte, die durch das Buch führt, sondern es handelt sich eher um eine Aneinanderreihung von kurzen, meist eine oder zwei Seiten langen Comic-Streifen, die einen zwar hin und wieder zum schmunzeln bringen, aber irgendwie nicht so lustig sind wie erhofft. Das gleiche gilt für „Die guten Tipps von Pépé Roni“, die zum Teil einfach unverständlich sind. Ich persönlich vermute, dass die Gags hier einfach in der Übersetzung verloren gegangen sind und empfehle daher jedem, der Französisch kann und sich für dieses Buch interessiert, es sich auf Französisch zuzulegen.
Guillaume Long, so wie er sich selbst im Buch darstellt, kann glaube ich durchaus witzig sein in seiner aufgedrehten, aufdringlichen und leicht zu begeisternden Art, mit der er vor allem seinem „Neuen Freund“, seiner Mitfahrgelegenheit zum Schwimmbad, der gelernter Koch ist, auf die Nerven geht. Und zwar so lange, bis dieser ihm endlich, wenn auch sehr widerstrebend, Tipps zum Kochen gibt. Diese sind zum Teil völlig banal: „Wie macht man perfekte Nudeln al dente?“ – „Du probierst.“ Und zum Teil auch wirklich interessant, wie zum Beispiel woran man erkennt, wie weit Fleisch durchgebraten ist.
Auch sehr interessant und durchaus hilfreich sind Longs Listen, beispielsweise die verschiedenen Tomatenarten, wie sie aussehen und schmecken und wofür man sie am besten verwendet, oder alle nötigen Küchenutensilien, die man so braucht. Und sein Zeichenstil ist so gut, dass man tatsächlich die Unterschiede zwischen z.B. den Tomaten erkennt.
Alles in allem finde ich das Buch dennoch nicht besonders gelungen, weil es durch den fehlenden roten Faden den Leser nicht fesselt, aber als reines Kochbuch auch nicht zu gebrauchen ist.