Afrika ist überall

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Ein Fleckchen im Osten Deutschlands, nur noch wenige Menschen wohnen im kleinen Dorf, sogar die Leute aus der Stadt meiden die Dörfler – und die beobachten sich gegenseitig sehr genau. Schrullig und einsam sind sie, die restlichen Einwohner. Aber sie finden noch immer die anderen schrulliger als sich selbst. So wird Karl Konrad zum Ziel ihrer Beobachtungen, kümmert er sich doch um seine kranke Mutter, hat seltsame Eigenarten und einen Bruder, der wie sein Vater nach Afrika verschwunden ist. Wenn das nicht Stoff für Spekulationen bietet!

Obwohl es dem Dorf zu schaffen macht, dass immer mehr Leute wegziehen, kommen sie mit Fremden nicht klar und beäugen sie mit Argwohn und trauen ihnen nur Schlechtes zu. Sogar der neue Vikar wird wie ein Störenfried behandelt. Elke, die einzige ledige Frau im Dorf, jongliert sich durch ihre Arbeit, die Annäherungsversuche ihres Chefs, dem Metzger und denen der anderen männlichen Dorfbewohnern, den Anspielungen der Dörfler und ihren eigenen Träumen und Wünschen. Zwei Schwarze Unbekannte bringen das Dorf endgültig aus dem Tritt. Die wildesten Vermutungen werden angestellt.

Herrlich, diese kleinen eingestreuten Spitzen wie beispielsweise: „Erst soll keiner raus, dann keiner rein, das ist doch alles bescheuert.“

Florian Beckerhoff nimmt mit „Karl Konrads heimliches Afrika“ Vorurteile jeglicher Art auf die Schippe und zwingt den Leser, über sich selbst zu reflektieren. Geschrieben im Tonfall eines Märchens für Erwachsene lässt es den Leser aber auch durchgehend lächeln. Ein wunderbares Buch, das die Kraft hat, Menschen zu verändern!