Afrika ist überall

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
tkny Avatar

Von

Karl Konrads heimliches Afrika - schon der Titel sowie die detailreiche, farbenfrohe Zeichnung auf dem Buchcover versprechen ein amüsantes Lesevergnügen mit witzigen Protagonisten und exotischen Tieren.

Karl Konrad lebt mit seiner Mutter in einem kleinen Haus in einem Ort, an dem seit Jahren nicht mehr viel los ist. Die jungen Leute und jeder, dem sich die Möglichkeit bietet, verlassen ihn und die Zurückgebliebenen geraten immer weiter in die Vergessenheit. Nach und nach müssen sie ihre Firmen mangels Aufträgen schließen und der örtliche Postbote verliert seinen Job an einen wesentlich mobileren Kollegen mit größerer Runde und Fahrzeug. Die letzte verbliebene heiratsfähige Frau im Ort und Traum aller männlichen Einwohner ist Elke, die Fleischereiverkäuferin.
Eine Postkarte von Karls Bruder aus Afrika verändert das Leben im Ort für Karl auf einen Schlag, für die anderen Einwohner eher schleichend. Er beschließt, sich sein eigenes Afrika aufzubauen, hinten im Wald an einem beschaulichen See. Mit Hilfe zweier Schwarzer, die Afrika verlassen haben um eine schöne, neue Welt zu erkunden, baut er sein Haus einfach ab und im Wald wieder auf und bekommt dank Elkes Hilfe die Möglichkeit, drei Zebras und ein Flusspferd zu kaufen. Auch seine Mutter zieht natürlich mit um und so lebt diese illustre Gesellschaft von nun an in seinem eigenen "Afrika".
Mit der Zeit wird die Gruppe um Elke und zeitweise auch den Postboten Hubertus, sowie 2 Straußeneier erweitert. Aber irgendwann wird allen klar: Wenn der Winter kommt, ist eine Veränderung nötig...

Die Story ist auf den ersten Blick lustig und liest sich wunderbar leicht, dahinter steckt aber auch eine Botschaft. Karl Konrad nimmt das gleichförmige Leben nicht länger untätig hin, er wird aktiv und baut sich sein eigenes Abenteuer, sein "Afrika" direkt vor der Tür. Manchmal muss man gar nicht in die Ferne schweifen, dann liegen vor der Haustür die Möglichkeiten bereit, man muss sie nur ergreifen. Trotzdem muss er sich verstecken, seine Umgebung will dem fremd anmutenden Treiben ein Ende bereiten, er ist "verrückt". Aber mit der Stärke der Gruppe und dem Eisatz jedes Einzelnen wird am Ende alles gut.