Karl Konrads heimliches Afrika

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ronjalein Avatar

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Karl Konrad führt ein ereignisloses, streng geregeltes Leben irgendwo am Rande eines fast verlassenen Dorfes. Lediglich ein paar Dorfbewohner haben dort ausgeharrt und nur eine Fleischerei und eine Kneipe bieten ein bisschen Abwechslung. Jeder kennt jeden, der Dorftratsch blüht und Elke, Fleischfachverkäuferin und einzige Frau im heiratsfähigem Alter, kann sich vor Avancen kaum retten.

Karls Leben kreist ausschließlich um seine pflegebedürftige Mutter, Haushalt und der Pflege seines Rasens. Vater und Bruder leben schon seit Jahren in Afrika und so bleiben alle Pflichten an Karl hängen.

Eines Tages stellt der Postbote Hubertus eine Postkarte aus Afrika zu. Eine Ansichtskarte mit Zebras und Grüßen vom Bruder. Und danach ist in Karl Konrads Leben nichts mehr so wie es war.

Er kommt ins Grübeln und fängt an zu träumen. Fortgehen kann er nicht, darum erschafft er sich im nahegelegenen Wald, sein eigenes Afrika. Mit Hilfe zweier Afrikaner, die sich illegal im Land aufhalten und sich im Wald versteckt halten und Dank eines heruntergekommenen Zirkusses, der Zebras und ein Nilpferd abzugeben hat.

Die Handlung ist originell, stellenweise driftet sie allerdings ins Absurde ab. Dazu bleibt die Geschichte oftmals oberflächlich. Leider bleiben auch die Figuren ziemlich blass. Sie sind dafür allesamt herrlich skurril, bleiben aber trotzdem liebenswert. Die Dialoge gefallen mir am Besten: knapp, aber witzig und schrullig. Der ganze Stil von Florian Beckerhoff gefällt mir sehr gut. Eine herrlich witzige Wortwahl.

Die Spannung der Geschichte kann da leider nicht mithalten. War ich vom ersten Drittel des Buches noch total begeistert, nahm mein Interesse dann deutlich ab. Schade, dass der Autor das Niveau der ersten Kapitel nicht halten konnte. Auch das Ende wirkt so, als wären dem Autor die Ideen ausgegangen.

Trotzdem ist es ein lesenswertes Buch. Schon allein wegen des tollen Stils von Florian Beckerhoff und der skurrilen Dialoge.

Nur das Cover des Buches finde ich nicht so gelungen. Im Buch taucht kein einziger Elefant auf, es herrscht zudem eine Hitzewelle und wer ist das Paar vor dem Haus??