Karls Konrads heimliches Afrika

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Karl Konrad lebt in einem deutschen Dorf in der Nähe einer Grenze. Er ist ein pedantischer und sehr zurückgezogener Einzelgänger, der seit Jahren seine bettlägrige Mutter pflegt. In dem Dorf gibt es einen Fleischer, eine, seit jahrzehnten, nicht mehr benutzte Kirche und eine Dorfkneipe und hat außerdem noch einen eigenen Briefträger. Etwas außerdem gibt es noch ein Einkaufszentrum für den Wocheneinkauf. In einem so kleinen Dorf (ca. 10 Einwohner) weiß natürlich jeder über jeden Bescheid. Außer alten Frauen gibt es nur Elke, die Fleischfachverkäuferin, die von allen Männern des Dorfes angehimmelt wird.

Eine Hitzewelle und eine Postkarte aus Afrika (geschrieben von Karls Bruder, der sich vor Jahren auf die Suche nach dem Vater nach Afrika aufgemacht hat) verändern jäh die "Dorfidylle". Karl Konrad baut sich Schritt für Schritt sein eigenes Afrika ein paar Kilometer vom Dorf entfernt hinter einem Wald auf. Dabei helfen ihm zwei Schwarze, die ihn als Meister akzeptieren und sonst nicht wissen, wo sie hinsollen. Für die Dorfbewohner ist klar, dass Karl mit seiner Mutter nach Afrika abgereist ist und haben einen neuen Gesprächsstoff. Als dann auch noch Elke spurlos verschwindet herrscht im Dorf tiefste Depression unter den verbleibenden, schmachtenden Männern.

Das Buch ist witzig und zugleich nachdenklich geschrieben. Der Autor beschreibt die Personen so gut, dass man sie sich bildlich vorstellen kann. Ein gelungenes Werk.