My private Africa

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hampelmaennchen Avatar

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Florian Beckerhoff, geboren 1976 in Zürich, aufgewachsen in Bonn, lebt in Berlin. Nach seiner Promotion über literarische Schwerverbrecher arbeitete er in Kleinverlagen und Werbeagenturen und veröffentlichte einige Sachbücher und Anthologien.

Ich habe von Florian Beckhoff den Roman „Frau Ella“ der mir sehr gut gefallen hat, ebenso „Das Landei“ der mich nicht so recht überzeugen konnte. Nun bin ich auf den neuen Roman sehr gespannt.

Karl Konrad versorgt seine alte, pflegbedürftige Mutter mit an Pedanterie  grenzender Akkuratesse.  Da droht eines Tages eine von seinem Bruder Thomas geschickte Ansichtskarte aus Afrika, mit der dieser einen möglichen Besuch an Weihnachten ankündigt, dieses Leben aus den wohlgeordneten Bahnen zu werfen. Auch bei der Fleischereiverkäuferin Elke, die wohl eine Beziehung mit Tommy hatte, bevor dieser nach Afrika verschwand um seinen Vater zu suchen, löst diese Ankündigung ein Hinterfragen ihres Alltagstrotts aus.

Mit den beiden, plötzlich im Ort aufgetauchten Afrikanern Ephraim und Alfred beginnt Karl sein persönliches Afrika versteckt im Wald aufzubauen. Einfallsreich bestückt er sein Land auch mit für in seinen Augen für Afrika unabdingbar notwendigen Tieren. Und ganz nebenbei wird aus dem Kleingeist und Misanthropen Karl ein Freigeist der sein Leben genießt. Aber kann dieses Idyll in der Realität bestehn?

Ich war beeindruckt von diesem Buch! Enttäuscht wird wohl hier wer ein vordergründig humorvolles Buch erwartet. Vielmehr kommt hier derjenige auf seine Kosten, der ein Faible für von Tragik durchzogener Ironie hat.