Viel Potential in den Wald gejagt

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mellidiezahnfee Avatar

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Dieses Buch habe ich mir von einer Gewinnerin geliehen.

Karl Konrad lebt in einem winzigen Dorf vor der Grenze. Das Wetter ist heiß, die Gemüter der Dorfbewohner noch heißer....
Farbige Menschen im Ort, das gehört sich einfach nicht, Karls Bruder Tommy ging nach Afrika, den verschollenen Papa suchen. Nun ist Karl alleine mit der pflegebedürftigen Mama. Karl selber scheint unter dem Marfan Syndrom zu leiden, so wie sein Körper und seine Gebrechen beschrieben werden. Er denkt sich :" Wenn ich schon nicht nach Afrika kann, dann soll Afrika eben zu mir kommen".Und so baut er eine Hütte am See , mit Tieren genauso wie sein Bruder es auf seiner Postkarte beschrieb.

Der Autor versucht anschaulich arme Leben in Tristesse ohne Perspektive zu beschreiben. Ein winziges Dorf, ein eingefahrenes Leben zwischen Frühstück, Mittag und Abendbrot.

Winzige Veränderungen , die riesige Schatten werfen.Ausweglosigkeit, Arbeitslosigkeit,Pflegebedürftigkeit, die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit. Das Alleingelassensein mitten in Deutschland und die Wut über die Hilflosigkeit nichts tun zu können am System, am Leben , am Land an der eigenen Courage.
Den Vorurteilen und Anschuldigungen der Anderen. All diese Punkte kann man in Beckerhoffs Roman erkennen und erspüren.
Nur leider....

Ist alles andere furchtbar verquer." Frau Ella " war in dieser Hinsicht spitze. Federleichte Ironie und Kritik im Einklang mit dem Beckerhoffschen Humor. Das war spitze.Bei " das Landei" ging die Kritik geradezu unter in der Kauzigkeit der Protagonisten und ungewollter Situationskomik. Nun hat sich Herr Beckerhoff kolossal übertroffen, leider in negativer Hinsicht.Das Buch ist fade , weil eintönig von den Protagonisten her und viel zu überladen im ganzen Drumherum, ein einziges Gewusel in dem jegliche Gesellschaftskritik untergeht. Schade denn das Buch hat extrem viel Potential zum Nachdenken!!!