Wo bitte schön liegt Afrika?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
jam Avatar

Von

„Du bist so schrecklich rückständig“ schüttelte Ephraim den Kopf. „Du hast ja keine Vision von morgen. Du bist ja immer nur zufrieden.“

Cover:
Das Cover ist im Stil eines Comics gehalten, eine Farbzeichnung, die auf mich kindlich wirkte.

Die Geschichte:
Karl Konrad lebt mit seiner Mutter in einem kleinen Ort nahe der Grenze. Das Leben dort stagniert, die letzten männlichen Einwohner versammeln sich in der Kneipe oder rund um Elke, die Fleischfachverkäuferin und letzte Frau im Ort.
Karl selbst kümmert sich – seit sein Vater nach Afrika verschwand und sein Bruder ihm nacheilte – um seine Mutter, die mittlerweile pflegebedürftig ist. Pedantisch pflegt er Haus und Garten – und seine eigenen Verschrobenheiten.
Bis eines Tages eine Postkarte mit Zebras darauf sein Leben durcheinanderbringt. Das Denken hört einfach nicht auf und die langanhaltende Dürre bringt ihn auf eine skurrile Idee...

Wie es mir dabei ging:
Das Buch ist sehr eigenwillig geschrieben, man erfährt nichts über die Motivation oder Hintergründe der Personen, auch fehlt ein Hauptcharakter. Der Leser schwankt zwischen Elke, Karl und Hubertus, was ein Hineinversetzen schwierig macht.
Dennoch entwickelte die Geschichte für mich einen eigenwilligen Charme, auch die Art, wie Ephraim und Alfred, Konrads spätere Helfer, die Dinge und die Welt sehen, gab mir selbst auch eine andere Sichtweise.
Ein skurriles, eigenwilliges, groteskes Buch, das mit seinem hintergründigen Humor zwar nicht für laute Lacher, dafür aber für sanfte Schmunzler sorgte – sich nichts für Jedermanns Geschmack!