Kein Entkommen

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mil Avatar

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Bei einem Ausflug in einen Freizeitpark wird zunächst scheinbar der Sohn des Lokalreporters David entführt. Als er ihn endlich wiederfindet, ist seine Frau Jan spurlos verschwunden. In der folgenden polizeilichen Ermittlung entsteht immer mehr der Eindruck, David hätte seine Frau umgebracht. Der Anfang der Geschichte beginnt rasant und fesselt den Leser sofort an das Buch. Dies liegt wohl vornehmlich an der guten Ausdrucksweise und dem flüssigen Erzählstil des Autors, der mich bereits in anderen Büchern überzeugt hat. Auch dieses Buch kommt komplett ohne Durststrecken und Längen aus, sodass es sich - genügend Zeit vorausgesetzt- gut an einem Stück weglesen lässt.

Thema und Idee hinter der Geschichte sind gut, überraschende Wendungen aber sind für den geübten Thriller-Leser schnell durchschaut. Nicht zuletzt durch zweideutige Formulierungen, die manches erahnen lassen, das sich der Autor für "später" aufgehoben hat. Das Ende ist nicht komplett vorhersehbar, aber wohl unvermeidlich. Manche Zusammenhänge bleiben am Schluss noch ungeklärt.

Der Charakter der Jan erscheint gut ausgearbeitet und anschaulich, während David etwas "unfertig" wirkt. Innerhalb seiner Arbeit ist er der souveräne Journalist, kann dies jedoch in seinem Privatleben nicht einbringen. Erst läuft er in seiner Trauer ziellos umher, vermutet Verschwörungen und besinnt sich erst spät auf sein journalistisches Können. Im Beruf hakt er nach, wo er im Privatleben etwas sehr naiv und gutgläubig wirkt.

Das Taschenbuch ist sehr schön gestaltet und das Lesezeichen ein schöner Einfall.

Trotz der Kritikpunkte halte ich das Buch für einen soliden, aber nicht herausragenden Thriller, der mir Spaß gemacht hat. Und darauf kommt es letztendlich doch an.