Arnes 3. Runde

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miss marple 64 Avatar

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Arne Eriksen-Psychiater aus Deutschland- lebt nun schon seit einigen Jahren in Norwegen. Im Land seines Vaters versucht er einen beruflichen und privaten Neuanfang. Schon in den beiden vorherigen Büchern lässt der Autor ihn „kriminalisieren“- durch seine eigenen Fälle als Psychiater und seine freundschaftlichen Beziehungen zu Kari Bergland, einer Kommissarin aus Bergen, wird er mehr oder weniger schnell in gefährliche Situationen gezogen.
Aktuell verfolgen Kari und ihre Kollegen einen flüchtigen Drogenhändler, der einen Kollegen niedergestochen hat und dessen Tod die Polizisten zu beklagen haben. Eng verbindet sich dieser Fall mit Jane, einer jungen Drogenabhängigen und Tochter von Karis Vorgesetzten, als die junge Frau eine Therapie gegen ihre Sucht bei Arne beginnen soll. Beide interessieren sich schnell für einen 10 Jahre zurückliegenden Fall –einen unaufgeklärter Mord in einem nahegelegen Hotel. Doch sehr bald merken sie, dass die Rabenschlucht kein guter Ort ist.
Zu den handelnden Personen wird vom Autor vieles vorausgesetzt, was in den ersten beiden Bänden ablief. Das erschwert teilweise das Verständnis für jemanden, der jetzt erst in die Reihe einsteigt.
Meiner Meinung nach wäre bei den vielen Fäden, die der Autor in der Handlung spinnt, weniger mehr gewesen. Er legt den Schwerpunkt auf Arnes Detektivspielen und die beiden Fälle, die Kari Bergland bearbeitet- der Drogenhändler und ein weiterer Mord- werden wenig beachtet und nur angerissen. Janes Therapie wird ganz aus dem Blick verloren. Dass Arne versucht, durch alte Riten der Samen zu einer Art Bewusstseinserweiterung zu kommen und dadurch Erkenntnisse zum Fall gewinnt, ist zwar mal ein spannendes Detail, jedoch gelingt es dem Autor in meinen Augen nicht, den Spannungsbogen beizubehalten.
Auf eine Fortsetzung darf der interessierte Leser wohl hoffen, denn der Autor lässt die private Beziehung zwischen Arne und Kari noch immer offen.