Es spricht zu mir

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juniverse Avatar

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Poppy und Alex könnten unterschiedlicher nicht sein, trotzdem waren sie zehn Jahre lang die besten Freunde. Bis ein Moment alles zwischen ihnen veränderte. Seit zwei Jahren haben sie nun keinen Kontakt mehr, aber als Poppy sich ein Herz fasst, brechen die beiden in einen letzten gemeinsamen Sommerurlaub auf, um ihre Freundschaft zu retten. Doch manche Dinge kann man nicht mehr ungeschehen machen...

„Kein Sommer ohne dich“ ist ein sommerlicher Liebesroman von Emily Henry.

Poppy ist ein richtiger Wirbelwind, laut, lustig und spontan. Sie liebt es zu reisen und arbeitet als Journalistin für ein New Yorker-Reisemagazin namens „Rest + Relaxation“.

Alex dagegen ist die Kontrolle in Person, arbeitet als Lehrer in der Kleinstadt seiner Kindheit, geht jeden Tag ins Gym und liest lieber, anstatt zu feiern.

Das war mein erstes Buch, das den allseits bekannten Friends-to-Lovers Trope. Ich habe nicht erwartet, dass dieser mich so sehr catchen könnte, doch ich wurde von diesem Prinzip absolut überzeugt. Die Autorin Emily Henry hat es grandios hinbekommen, die Freundschaft und langsam entstehende Anziehung zwischen den beiden aufzubauen und zu vermitteln. Beides ist authentisch und nachvollziehbar, man kann die Chemie zwischen Poppy und Alex beinahe anfassen.

Ich persönlich konnte mich abwechselnd sowohl in Alex als auch in Poppy wiederfinden. Die Protagonisten sind unfassbar gut ausgearbeitet. Sie haben Humor, aber auch viel Tiefe und kämpfen mit den selben Problemen wie wir alle. Auch Nebencharaktere sind so natürlich gezeichnet, dass man das Gefühl hat, ihnen jederzeit auf der Straße oder im Büro begegnen zu können.

Mir gefiel besonders, dass die Protagonisten schon deutlich erwachsen sind und mitten im Leben stehen. Das erkennt man sowohl in m beruflicher, als auch in sozialer Hinsicht.

Wie schon erwähnt, trieft Emily Henrys Schreibstil nur so vor trockenem und weniger trockenem Humor, besonders durch die ständigen Insider der Freunde. Seit langem musste ich in einem Buch nicht mehr so haltlos loskichern, dass meine Umgebung mich irritiert fragte, ob alles in Ordnung sei.

Die Autorin bedient sich außerdem einiger, auf den ersten Blick klischeehafter, Handlungsstränge, auch Tropes genannt, Kleine Twists sorgen jedoch weiterhin für Spannung und Unvorhersehbarkeit.

Es wurden mehrere wichtige Themen aufgearbeitet, aber nicht zu viele. Themen, die jeder Mensch gewisser Weise nachvollziehen kann und betroffene Leser auf besondere Weise berührt. Diese Menschen können durch die Geschichte einen neuen Blickwinkel auf aktuelle oder vergangene Erfahrungen gewinnen. So ging es mir zumindest.

Um die Anfänge der Freundschaft zwischen Poppy und Alex, aber auch das Geheimnis des letzten gemeinsamen Sommers zu ergründen, gibt es immer wieder Rückblicke. Diese waren wichtig für die Entwicklung der Geschichte und wurden gut in die Handlung eingestreut. Jedoch waren die Sprünge immer etwas verwirrend.

Das Finale der Liebesgeschichte ist endlich mal richtig zuende gedacht und trotzdem befriedigend. Wer einen realistischen Liebesroman mit Spannung und eigensinnigen Charakteren lesen will, ist mit „Kein Sommer ohne dich“ richtig beraten:)