Home is where the heart is

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
justm. Avatar

Von

Als Poppy und Alex sich im Rahmen ihres Studiums kennenlernen, erfahren sie, daß sie aus Nachbar-Käffern kommen und unterschiedlicher nicht sein könnten. Dennoch (oder vielleicht gerade deswegen) entwickelt sich eine Freundschaft zwischen ihnen, die Studium, unterschiedliche Wohnorte und wechselnde Beziehungspartner übersteht. Immer geeint durch gemeinsam verbrachte Sommer-Urlaube.
So lange bis sie plötzlich nicht mehr miteinander reden. Zwei Jahre lang.
Bis Poppy das ändern möchte.

Was sich anhört wie eine Geschichte über (verloren gegangene) Freundschaft und vielleicht auch noch übers Reisen, das eine nicht unerhebliche Rolle einnimmt, entwickelt sich zu einer (für mich überraschenden) Liebesgeschichte, für Poppy aber vor allem zu einer Reise zu sich selbst.

Ja, die Liebesgeschichte hätte von mir - schon aufgrund des typischen Schmonzetten-Covers - erwartet werden sollen, aber warum sollte es nicht mal eine Geschichte geben, in der Mann und Frau einfach nur Freunde sind? Egal. Denn letzten Endes ist nur wichtig, daß die Geschichte gut erzählt war. Und das war sie.

Autorin Emily Henry gelingt es geschickt in Rückblenden die Geschichte der Freundschaft ihrer beider Hauptfiguren (vor allem im Rahmen ihrer Reisen) zu erzählen, nur um dann im Hier und Jetzt immer wieder darauf zurückzukommen, daß es etwas gab, das Poppy und Alex zwei Jahre lang nicht miteinander hat reden lassen.
Auch wenn man sich im Laufe der Kapitel denken kann, was passiert ist, so dauert es doch sehr lange bis das Ganze tatsächlich aufgeklärt wird.
Trotzdem kommt dabei nie Langeweile auf. Der Lesefluß ist angenehm, die Figuren (obwohl nicht frei von Ecken und Kanten) sympathisch und immer wieder mal gibt es auch einen Hauch Humor, der die schweren Momente, die eine angeknackste Freundschaft mit sich bringt, ausbalanciert.

Auch wenn das Ende wenig Überraschungen mit sich bringt, so gab es doch einen kleinen Moment, der mich an meinen Lieblingsfilm "Notting Hill" erinnerte und bei dem ich mir ein Tränchen verkneifen mußte (Ja, ich bin nahe am Wasser gebaut!).

Vom mir eine klare Leseempfehlung für alle Fans von Rom-Coms, leichter Sommer-Lektüre (auch an kalten Tagen) und Liebesgeschichten generell!