Seicht und lang

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riraraffi Avatar

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Poppy lebt für’s und mittlerweile sogar vom Reisen. Denn sie arbeitet in New York für ein Magazin, das stets über die spannendsten und schönsten Reise berichtet, sodass Poppy ihre Wunschziele nur ihrer Chefin richtig schmackhaft machen muss. Eigentlich der Traum jeder Reisebloggerin und auch Poppy’s - glücklich ist sie trotzdem nicht. Das war sie das letzte Mal vor zwei Jahren im Sommerurlaub mit ihrem besten Freund Alex, der seit dem eher ihr ehemaliger bester Freund ist. Mit dieser Feststellung versucht sie wieder an diese Beziehung anzuknüpfen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und endlich wieder glücklich zu werden, ein heißer Sommerurlaub inklusive.

Anders als ein kurzer, aufregender Sommer gestaltet sich das Lesevergnügen dieser Sommerlektüre. Die “Probleme” , vor denen Poppy und Alex stehen werden unnatürlich in die Länge gezogen. Mit der Erwartung einer lockeren, leichten Sommerlektüre möchte ich gar nicht mal so viel Spannung, jedoch wird diese gar nicht erst aufgebaut, versucht wurde es, allerdings mehr gewollt als gekonnt. Man erfährt lange nicht, warum es überhaupt zum Kontaktabbruch zwischen den beiden kam, man kann es sich natürlich denken, das einzige was ein wenig überrascht ist die tatsächliche Trivialität der Umstände, um die so viel Aufstand gemacht wird. Und dann zwei Jahren ohne Kontakt wird die Freundschaft auf einmal genau wie vorher - bis sie dann doch wieder die freundschaftlichen Grenzen überschreitet und den Leser durch ewig lange Sexszenen zwingt. Das mag den einen gefallen, mir leider gar nicht. Auch der Rest der Story zieht sich.

Die beschriebene Umgebung löst wahrhaftig sommerliche Gefühle aus und man bekommt Lust auf Urlaub, so viel wird beim Lesen erreicht.
Auch der Anfang, wo Poppy darüber nachdenkt, warum sie so unglücklich ist, hatte eigentlich viel Potential. Sie hat alles, was sie je wollte und ist trotzdem nicht erfüllt, was ihre Freundin auch perfekt analysiert: Wenn man alles erreicht hat, kann man sich auf nichts mehr freuen. Gerne hätte ich mehr von ihr gelesen, anstatt als plumpe Lösung die Liebe serviert zu bekommen. Aber so hohe Ansprüche möchte ich an einen seichten Liebesroman der Art eigentlich nicht stellen, weiß man doch immer was man bekommt. Das Wort “Komödie” würde ich allerdings aus der Beschreibung streichen, gelacht habe ich wirklich wenig.