Sehr spannender und berührender Roman

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sultaninchen Avatar

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Matteo ist ein glücklicher Familienvater, der mit seinen zwei Töchtern und als Arzt glücklich ist. Niemand würde vermuten, dass er im Gefängnis saß und unter dem Stockholm-Syndrom leidet.
Als junger Mann kam er wegen Geldwäsche ins Gefängnis und wurde hier von Sergej vergewaltigt und gleichzeitig unter seine Fittiche genommen. Dieser hat ihn in den zwei Jahren vor dem schlimmsten bewahrt und das ist der Grund, warum Matteo sich ihm gegenüber verpflichtet fühlt. Noch im Gefängnis stellt Matteo die Weichen für seine Zukunft als Arzt. Während des Studiums lernt er dann Bianca kennen und lieben, aber selbst sie kann ihm nicht helfen, Sergej zu vergessen....

Mich hat das Buch von Anfang an in seinen Bann gezogen und ich fand es bis zum Schluss sehr schön geschrieben. Sehr gut gefallen haben mir die kurzen Zwischensequenzen, wo der Leser kurze Passagen aus der Sicht der anderen Protagonisten erfahren hat. Matteos Gefühlschaos ist sehr schön und nachvollziehbar dargestellt. Auch Sergej ist mir auf seine Art irgendwie sympathisch geworden und besonders berührt hat mich sein Geständnis zum Schluss. Es ist aber auch auf eine Weise traurig, dass auch Bianca und seine zwei Kinder es nicht geschafft haben, diese Verbindung zu Sergej zu durchtrennen.
Das Stockholm Syndrom ist ein sehr interessantes Thema und die Autorin hat es gefühlvoll und nachvollziehbar von der Seite des Opfers und des Täters geschrieben. Einfach eine sehr schöne Lektüre, die nachdenklich macht.