Der erste Weltkrieg und zwei beeindruckende Frauen vor neuen beruflichen Herausforderungen

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gluexklaus Avatar

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Der erste Band dieser Serie, der Roman „Zeit der Wunder“, hat mich sehr gut unterhalten. Er endet mit einem dramatischen Cliffhanger. Die beiden Schwestern Marlene und Emma haben gerade ihre Abschlussprüfung erfolgreich bestanden, sind nun examinierte Kinderkrankenschwestern und ausgerechnet da erfährt Emma, dass sie schwanger ist. Zu diesen Zeiten bedeutete ledige Mutterschaft das soziale Aus, erst recht bei Emmas Herkunft, die im Waisenhaus aufgewachsen ist. Da war ich natürlich ausgesprochen gespannt, wie es mit Emma und ihrer Schwester Marlene weitergeht.

Dass das Cover große Ähnlichkeiten mit dem des Vorgängers hat, gefällt mir sehr gut. Auf den ersten Blick ist zu sehen, dass die beiden Bücher zusammengehören. Als Fan des ersten Bandes verbinde ich mit dem Cover natürlich ganz eigene Erwartungen und Vorstellungen. Statt eines kleinen Jungen schaut nun ein Mädchen auf die Klinik. Es wirkt irgendwie verloren, trotz des Teddys, den es in der Hand hält und der Tatsache, dass man das Mädchen nur von hinten sieht. Das Bild hat etwas mehr Farbe als das Cover des ersten Bandes, scheint „moderner“, schließlich sind ja mittlerweile ein paar Jahre vergangen.

Antonia Blums Schreibstil ist angenehm leicht zu lesen, macht mir den Einstieg in die Geschichte leicht.

Wirklich schön, die beiden Schwestern Marlene und Emma wieder zu treffen. Sie haben mich mit ihrer Disziplin, ihrem Willen, ihrer Empathie und ihrer Sensibilität im ersten Band sehr beeindruckt. Es freut mich, dass beide ihre Ziele erreicht haben. Marlene ist nach wie vor mit Max liiert. Statt ihn in einer überstürzten, zweckmäßigen, unromantischen Behelfszeremonie zu heiraten, möchte sie lieber später die Hochzeit feiern, die ihre besondere Liebe verdient. Ein starker und für mich nachvollziehbarer Entschluss! Marlene ist nun tatsächlich Ärztin, ihr Fleiß und ihr Ehrgeiz haben sich bezahlt gemacht.
Ihre Schwester Emma ist Mutter eines Sohnes, arbeitet wieder als Krankenschwester und soll nun den zukünftigen Krankenschwestern sogar Unterricht erteilen. Damit habe ich nach dem Ende des letzen Romans absolut nicht gerechnet, ich fürchtete ihren sozialen Abstieg. Gut, dass es nicht so gekommen ist. Für mich ist Emma genau die richtige Person für diese Aufgabe. Sie kann sich in die Schülerinnen hineinversetzen, hat viel Herz und Geduld und findet mit Sicherheit gleich einen Draht zu den jungen Frauen. Da sind sie wieder die beiden starken, tatkräftigen und empfindsamen Frauen, die mir schon im ersten Band imponiert haben.

Wie geht es mit Maximilian und Marlene weiter? Wird sich Emma als Lehrerin bewähren? Wächst Marlene schnell in ihre Aufgabe als eigenverantwortliche Ärztin hinein? Lässt sich die Spanische Grippe aufhalten?
Selbstverständlich möchte ich gerne weiterlesen und Antworten auf meine Fragen bekommen.