gelungene Fortsetzung

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leseratte61 Avatar

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Inhalt:
Krankheit und Hoffnung in der Weimarer Republik: Marlene und Emma kämpfen für ihre kleinen Patienten

Fazit:
Mit dieser Fortsetzung befand ich mich im Jahre 1918 und der 1. Weltkrieg, der nur einige Monate dauern sollte, ist noch nicht beendet. Die letzten Jahre waren für Marlene und Emma sehr ereignisreich und schwierig. Emma hat inzwischen ihren kleine Theo, doch für alleinerziehende Mütter ist diese Zeit natürlich kein Honigschlecken, da sie vielfältigen Repressalien und Vorurteilen ausgesetzt waren. Doch Emma hat sie gemeistert und ist erfolgreiche Kinderkrankenschwester. Ihre Schwester Marlene hat ihr theoretisches Studium vollendet und freut sich auf ihr Praktikumsjahr in der Kinderklinik Weißensee. Leider wird Max sie dabei nicht unterstützen, da er sich noch als Arzt in einem Lazarettzug im Krieg befindet. Gut, dass die Schwestern zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen, denn dies wird auch in dieser Fortsetzung nötig sein, da sie vor so mancher Herausforderung stehen werden.

Ich habe der Fortsetzung entgegengefiebert, da ich den ersten Teil schon verschlungen habe. Natürlich war ich gespannt, ob die Autorin mich mit diesem Teil ebenfalls begeistern kann.

Schon nach wenigen Seiten war ich wieder mitten im Geschehen und habe mit den Schwestern gezittert und gebangt. Wird Max heil aus dem Krieg zurückkehren? Kann sich Marlene in dieser Männerdomäne durchsetzen, in der keine Frauen erwünscht sind? Wie wird es Emma gelingen ihren Sohn zu versorgen? Kann sich die Klinik weiter entwickeln, oder hat sie mit den Kriegsfolgen zu kämpfen? Wenn ihr die Antworten wissen wollt, lest die Geschichte, denn es lohnt sich.

Marlene wird die Ausbildung erschwert, da sie mit einigen Intrigen zu kämpfen hat. Sie muss sich fragen, wer auf ihrer Seite steht und wer gegen sie kämpft. Ob sie ihr Ziel trotz der Widerstände erreichen kann? Ihr Weg wird auf jeden Fall von so manchem Fallstrick behindert.

Emma ist inzwischen recht erfolgreich als Kinderkrankenschwester, doch Kind und Beruf unter einen Hut zu bringen ist natürlich schwierig, gerade in dieser Zeit. Hilfe bekommt sie von ihrer Nachbarin und einem Nachbarn, bei dem sie so seltsames Herzflattern bekommt. Bevor sie sich über ihre Gefühle klar werden kann, taucht dann auch noch Theos Vater auf und will Emma mit nach Schlesien nehmen. Emma macht sich die Entscheidung nicht leicht. Wie es ausgeht, lest bitte selbst.

Während Max noch im Lazarettzug die Folgen des Krieges behandelt, werden die Schwestern mit einem neuen Feind konfrontiert. Die spanische Grippe greift um sich und fordert viele Todesopfer. Auch Emmas Sohn erkrankt schwer. Ob er mit dem Leben davonkommt?

Mehr möchte ich nicht verraten, da ich der zukünftigen Leserschaft die Spannung erhalten will. Bis hierhin zeigt sich schon, dass auch die Fortsetzung sehr vielschichtig aufgebaut wurde und einen tollen Einblick in die Gesellschaft, die ärztliche Kunst und damalige Zeit gibt. Die Autorin hat toll recherchiert und ihr Wissen gekonnt in die spannende Handlung verwoben. Die Mischung des Buches war genial und ich konnte jede Seite genießen. Die Handlung an konnte mich wieder sehr schnell packen und es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Auch der flüssige Schreibstil half dabei, dass die Seiten regelrecht davonflogen.

Die Charaktere erschienen mir wieder sehr authentisch und der Zeit angepasst. Es gab natürlich Charaktere, die mir schon von Band 1 her sympathisch waren und es kamen im Laufe der Handlung immer mehr dazu. Natürlich sind auch die Gegenspieler reichlich vertreten und ich war gespannt, ob meine Sympathie und Antipathie so bleiben würde und wie sich die Charaktere weiter entwickeln. Ich konnte mich jedenfalls gut einfühlen und mit verschiedenen Charakteren zittern und bangen, teilweise hatte ich auch mit den Tränen zu kämpfen. Doch halt, lest das Buch selbst.

Ich habe Teil 2 sehnlichst erwartet und nach der Lektüre stelle ich fest, dass sich das Warten gelohnt hat. Mir hat diese Reise in die Vergangenheit mit vielen bekannten Charakteren sehr gut gefallen und mir wieder schöne Lesestunden beschert. Jetzt kann ich nach dem miesen Cliffhanger den Abschluss dieser Reihe kaum erwarten.

Von mir eine überzeugte Leseempfehlung an alle Menschen, die historische Romane lieben.