Gelungene Fortsetzung der Kinderklinik-Saga

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flotteranton Avatar

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Marlene Lindow steht kurz vor der Erfüllung ihres sehnlichsten Wunsches Kinderärztin zu werden. Das Studium ist abgeschlossen und sie ist als Ärztin in Ausbildung an der Kinderklinik Weißensee tätig. Nicht nur der Erste Weltkrieg und die Spanische Grippe erschweren das Leben in Berlin und der Klinik, Marlene muss sich auch gegen die Vorurteile gegenüber einer weiblichen Ärztin besonders in der männlichen Ärzteschaft durchsetzen.

Die Charaktere erscheinen in ihrem Verhalten realistisch und der damaligen Zeit angemessen. Besonders Marlene ist eine starke Frau, die ihrer Zeit bereits etwas voraus ist. Sie erkennt wie wichtig auch die Empathie gerade den kleinen Patienten gegenüber ist. Beeindruckt hat mich auch die junge Turnerin Frieda mit ihrem eisernen Willen nach ihrer Rückenmarksverletzung irgendwann wieder auf dem Schwebebalken stehen zu wollen. Die Behandlung solcher Rückenmarksverletzungen stand damals noch ganz am Anfang.

Auch in diesem zweiten Band der Trilogie hat Antonia Blum wieder sehr geschickt Fakten und Details des damaligen Zeitgeschehens in ihre fiktive Geschichte eingebettet. Nicht nur der Erste Weltkrieg und die Spanische Grippe, sondern auch Behandlungsmethoden und Entwicklungen in der Medizin sowie modische Details haben hier Einzug gehalten.

Nachdem mir schon Band eins so gut gefallen hat, kann ich sagen, dass die Fortsetzung nahtlos daran anschließt.