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momi20 Avatar

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Im zweiten Teil der Kinderklinik Weißensee begleiten wir wieder die beiden Schwestern Marlene und Emma, die beide in der Kinderklinik ihre Ausbildung zu Kinderkrankenschwestern gemacht haben und dort auch ihre erste Liebe erlebt haben.
Während die ältere Marlene eine Ausbildung zur Ärztin machen darf, was zur damaligen Zeit (1918) quasi ganz neu ist, hat sie auch mit vielen Vorurteilen als Frau zu kämpfen. Als die spanische Grippe ausbricht, wird sie oft als Frau nicht anerkannt und möchte von männlichen Patienten nicht behandelt werden. Als der Krieg ausbricht, muss sie ihre große Liebe ziehen lassen und nach dem Krieg ist er nicht mehr derselbe, obwohl er nicht direkt an der Front war, sondern als Arzt, die Verwundeten zusammenflicken musste. Das hat ihn stark psychisch belastet. Marlene ist aber eine starke Frau und geht tapfer ihren Weg, auch wenn das in diesen Zeiten nicht so einfach ist. Sie möchte für die Kleinsten in der Gesellschaft Ärztin werden. Ein großes Thema ist die Gleichberechtigung der Frau und es geht auch um Vorreiterinnen , w. z. B. Hildegard von Bingen.
Die jüngere Schwester Emma ist bereits Mutter von dem kleinen Theodor und hat es nicht einfach als unverheiratete Frau. Ihre erste Liebe hat sie verlassen und sie zieht Theodor allein groß. Zum Glück hat sie Unterstützung von Nachbarn. Als ihr Sohn schwer krank wird und der Vater ihres Sohnes einfach wieder in ihr Leben tritt, stehen große Entscheidungen an.
Letztendlich geht es auch um Intrigen in der Klinik und wie sich langsam das gesamte Frauenbild ändert. Die ersten Wahlen, an denen Frauen teilnehmen dürfen, finden statt. Es werden viele interessante Themen miteinander verwoben, so dass das Buch einen gut ein komplett anderes Leben vor Augen hält, im Gegensatz zu unserer heutigen Welt und Gesellschaft.