Wunderbare Fortsetzung

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vo.nicole Avatar

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Antonia Blum schreibt mit „Kinderklinik Weißensee – Jahre der Hoffnung“ die Geschichte um die zwei Schwestern Marlene und Emma Lindow fort. Marlene hat in der Zwischenzeit Medizin studiert und kehrt für ihr Praktikum an die Kinderklinik Weißensee zurück, wo die alleinerziehende Emma sich inzwischen als Krankenschwester etabliert hat. Auch in diesem Band stehen sie vor zahlreichen Herausforderungen: die Rechte der Frau und der aufkommende Feminismus, der Krieg, ein Virus und natürlich auch die Liebe.

Die Geschichte setzt ein paar Jahre später als Band 1 an und man findet sich zur Zeit des Ersten Weltkriegs wieder. Die Zeit ist geprägt von viel Leid – auch Maximilian von Weilert, Marlenes große Liebe, ist als Arzt an der Front tätig. Gleichzeitig kommt die Spanische Grippe auf, die zahlreiche Oper fordert und zu überfüllten Kliniken führt. Hier können auch zahlreiche Verknüpfungen zur heutigen Corona-Pandemie gezogen werden können. Die Situation ist insgesamt historisch sehr schön beschrieben und basiert auf zahlreichen Fakten.

Voller Spannung habe ich als Leserin die Fortsetzung der „Kinderklinik Weißensee“ erwartet und wurde nicht enttäuscht. Antonia Blum bleibt ihrem flüssigen und kurzweiligen Schreibstil treu und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand nehmen. Die Protagonistinnen werden mit sehr viel Liebe zum Detail charakterisiert und wecken so auch zahlreiche Sympathien: Man fiebert mit Marlene mit, ob sie ihr Praktikum trotz der Intrigen von Dr. Buttermilch besteht. Genauso kann man sich in Emmas Lage versetzen, als ihr Sohn plötzlich schwer erkrankt und sie dazu noch zwischen zwei Männern steht. Wem wird sie ihr Herz schenken? Das Buch endet erneut wie Band 1 mit einem Cliffhanger, wodurch man als Leser:in umso gespannter auf Band 3 wartet, der im kommenden Jahr veröffentlicht wird.

Für mich eine klare Leseempfehlung. Band 1 würde ich persönlich vorab lesen, um die Geschichte von Emma und Marlene von Grund auf zu kennen.