Statt Love & Peace, Krieg & Gewalt

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zoe2018 Avatar

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Um es gleich vorwegzunehmen, "Kings of Cool" hat mich enttäuscht: Wenn man "Zeit des Zorns" gelesen hat, fehlt hier ein wenig die Spannung, weil man ja weiß, wie es weitergeht. Überraschungen gibt es eigentlich auch keine, schade. Doch worum geht es?

Rechtzeitig zum Kinostart von "Savages", der Verfilmung von "Zeit des Zorns", erscheint Don Winslows Prequel "Kings of Cool". Die Handlung liegt also zeitlich vor der von "Zeit des Zorns".

Laguna Beach, Südkalifornien 2005: die drei Freunde aus "Zeit des Zorns", Ben, Chon und Ophelia, genannt "O", sind jung und erfolgreich, aber sie leben gefährlich, denn sie dealen mit Dope.

In Rückblenden erfahren wir, wie alles begann, damals im Jahr 1967, mit der Generation ihrer Eltern: es ist die Zeit der Hippies, Surfer und Drogen. die Zeit des Summer of Love, der Batik-T-Shirts, von Flower Power und Woodstock. Die Zeit von Scott McKenzies San Francisco und Janis Joplin.

Erzählt wird die Geschichte von Doc, genannt "Taco Jesus", John & Starshine, Stan & Diane, "Freaky Frederica" und ihrer Tochter Kim. Wie sich das gehört, leben sie in einer Kommune und praktizieren die freie Liebe.

Der Doc dealt mit Dope und John macht bei ihm Karriere. Drei Jahre später hat er zwei Häuser, drei Autos und eine neue Freundin. Aber die Zeiten ändern sich, die Drogen werden härter und die Gewalt eskaliert ebenfalls...

An und für sich mag ich die Romane von Don Winslow. Mein Favorit bis jetzt ist "Tage der Toten". Auch wenn ich mit "Zeit des Zorns" so meine Schwierigkeiten hatte, denn Sprache und Stil des Autors sind doch etwas gewöhnungsbedürftig: das "F...-Wort" in allen Variationen und kurze, abgehackte Sätze, teilweise über mehrere Zeilen.

Aus den eingangs genannten Gründen ist "Kings of Cool" jedoch ein Buch, das die Welt nicht braucht: no Action und ein konstruierter Plot. Am interessantesten fand ich noch die Gastauftritte von Bobby Z und Frankie Machine.

Ärgerlich auch das Outfit: der schwarze Deckel mag ja cool sein, aber ein geschwärzter Schnitt ist es ganz sicher nicht. Während des Lesens hatte ich ständig einen unangenehmen, giftigen Geruch in der Nase. Auch ist mein Exemplar nicht richtig eingefärbt und sieht dadurch fleckig aus. Last but not least klebten sogar einige Seiten aneinander...

Sorry, Mr. Winslow und Suhrkamp, aber dafür gibt es von mir uncoole 3*.