Schlichtweg gut

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
misspider Avatar

Von

Im ersten Kapitel lernen wir Kalle kennen, der regelmäßig mit dem Nachbarshund Gassi geht. Und dabei gleich ein paar Details aus der Nachbarschaft verrät, durch die er läuft, so daß man sich gut vorstellen kann, wie es dort aussieht: der düstere Bestattungsladen mit dem unheimlichen Bestatter, und der lustige Luftballonladen mit den Ballonhunden im Fenster. Super dazu auch die detaillierte Karte des Häuserblocks am Anfang des Buches, so daß man sich alles bildlich vorstellen kann. Besonders gut hat es mir gefallen, die Gegend mit Kalles Augen und in Kalles Worten zu erfahren - er hat eine lockere witzige Art, ohne dabei obercool oder albern zu sein: eben ein ganz normaler Junge.
Im Haus wohnt auch Kiki, die begeisterte Eisläuferin ist. Zuerst hat mich der Perspektivwechsel verwirrt, aber dann habe ich das kleine Symbol am Anfang dieses Absatzes entdeckt, und auch gleich nochmal zurückgeblättert: tatsächlich werden die Teile, die aus Kalles Sicht erzählt werden, mit einem kleinen Jungenkopf eingeleitet, während bei Kiki eben ein Mädchenkopf abgebildet ist. Das ermöglicht es auf einfache Weise, zwei verschiedene Ich-Erzähler einzusetzen, und die Leser wissen immer wer gerade 'dran' ist. Kiki macht ebenfalls einen sympathischen Eindruck, und es ist faszinierend wie kleine Nuancen in der Erzählweise den Unterschied zwischen Jungen- und Mädchengedanken ausmachen.
Die Illustrationen sind schlicht schwarz-weiß, erfassen aber das Wesentliche und geben auch gut die beschriebene Stimmung wieder.
Ich bin jetzt jedenfalls sehr gespannt auf die erste Begegnung zwischen Kalle und Kiki, und natürlich auf das Abenteuer das die beiden erwartet!