Niedliche Feengeschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
sternchenblau Avatar

Von

Dieser Titel ist so klasse, dass mein 8,5jähriger Sohn und ich das Buch sofort lesen wollten. Katastrofee – solche Sprachspiele machen uns einfach einen riesigen Spaß. Von diesem Esprit findet sich im Buch allerdings leider nicht so viel. Nicht falsch verstehen: Wir haben das Buch ganz gerne gelesen, aber irgendwie fehlte uns beiden das gewisse Etwas.

Das hat sich u.a. darin gezeigt, dass mein Sohn beim gemeinsamen Lesen nicht so recht gezogen hat. Sein Fazit war schlussendlich auch: „3 Sterne.“ Bei der Begründung ein Schulterzucken und auch nicht die Lust, groß drüber zu reden. Das hatten wir bislang so noch nicht. Ein Satz kam dann aber doch noch.

Mein 8,5jähriger Sohn findet:

„Da haben wir schon viel bessere Bücher gelesen.“

Meine Erwachsenen-Meinung:

Das fängt schon damit an, dass Klara die Katastrofee sein soll, aber nie hinterfragt wird, warum sie sich andauernd verhext. Da wird das Buch dann dem Titel nicht so wirklich gerecht und hat damit unsere Erwartungen enttäuscht.

Meine Hauptkritik ist allerdings, dass zwischen großen, vermeintlich ernsten Konflikten und der sehr niedlich Umsetzung zu groß ist. Hätte nicht alles eine Nummer kleiner sein können? Aber es musste die große Feenversammlung sein und die Bedrohung des Kornblumenfelds durch böse Investoren. Dafür, dass die Konflikte so groß aufgehängt wurden, kamen die Lösungen dann aus dem Nichts und viel zu schnell – auch für ein Kinderbuch.

Warum kommen Klara und ihr neuer menschlicher Freund nicht selbst auf die Idee, wie sie das Kornblumenfeld retten können? „Zufällig“ trifft Klara auf die bösen Hintermänner. Und nach einer Zettelaktion sind dann gleich alle Erwachsenen für den Rotmilan. Wenn es nur so einfach wäre! Und dass die Bauleitung betrügen wollte, spielt auch keine Rolle mehr.

Nicht falsch verstehen: Kinderbücher dürfen selbstverständlich die Realität auch für die Kinder runterbrechen. Aber dann sollte vielleicht alles nicht so groß aufgehängt werden. Der Konflikt mit den Feen verpufft genauso. Und dann wird Oskar noch als vereinsamtes Kind dargestellt, um den sich die Eltern wenig kümmern – aber wirklich behandelt wird das für die Kinder dann nicht. So bleibt gleich mehreres unbefriedigend.

Fazit:
Die Umsetzung fand ich für die großen Konflikte, die angerissen werden, viel zu niedlich und harmlos. Auch mein Sohn fand es zwar ganz nett, war aber nicht groß begeistert. Gemeinsam vergeben wir 3 von 5 Sternen.