positive Botschaften an junge LeserInnen

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Bereits das Cover verdeutlicht, dass es sich bei Klara um eine ganz besondere Fee handelt. Klara passt perfekt zu ihrem Lieblingsgebiet dem Kornblumenfeld. Sie ist in Naturfarben gehalten und sieht ganz bezaubernd aus, auch wenn sie nicht der typischen bildhübschen Fee entspricht. Und genau das macht Klara aus und ist das Wunderbare an dieser Figur. Auch wenn Klara vielleicht nicht dem Feenideal – wer legt das überhaupt fest? – entspricht, so ist sie rundum mit sich und ihrem Aussehen zufrieden. Gleichzeitig weiß sie, dass sie auch Dinge noch verbessern möchte, wie z.B. ihre Zauberkünste und Aufhören zu fluchen (in Feensprache). Mit Klara schuf Britta Sabbag eine Protagonistin, die als Vorbild für ihre LeserInnen dienen kann. Dies gilt auch für den zweiten Hauptcharakter den Menschenjungen Oskar. Auch Oskar ist eher ein Außenseiter. Er wird aufgrund seines Schielens von den anderen Jungen geärgert. Zudem verbringt er viel Zeit allein, weil seine Eltern sehr beschäftigt sind. Beide Protagonisten stehen dazu, wie sie sind und sind mit sich und ihrem Leben eigentlich ganz zufrieden. Dieses positive Signal an die lesende Zielgruppe setzt sich auch in der Handlung fort. Gemeinsam sind Klara und Oskar erfolgreich, indem sie nicht ihre Schwächen überwinden, sondern ihre Stärken einsetzen und als Team handeln. Klara kennt sich gut in der Natur aus und würde alles für das Kornblumenfeld tun. Oskar ist sehr belesen bzw. weiß, wo er suchen muss. Beide wissen im richtigen Moment, was zu tun ist und handeln.

„Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel“ beeindruckte mich sehr. Es ist eine wunderbare Geschichte über Freundschaft und Zusammenarbeit. Gleichzeitig wird Naturschutz altersgerecht für die Zielgruppe erklärt. Dies erfolgt nicht belehrend, sondern auf eine sehr angenehme und durchdachte Art. Da Klara sich in der Menschenwelt nicht auskennt, lässt sie sich alles von Oskar erklären. Am besten gefällt mir jedoch, dass das Buch nur positive Signale sendet. Ein Beispiel dafür ist die Szene, in der sich drei Klassenkameraden über Oskar lustig machen. Klara ist darüber ziemlich wütend. Ihre Strafe dafür, die ich jetzt nicht verrate, spiegelt genau diesen positiven Grundton wider. In anderen Büchern wäre den Dreien jetzt etwas „Lustiges“ passiert (z.B. lange Nasen, ausgerutscht, festgeklebt, etwas über sie ausgekippt etc.), doch nicht so in dieser Geschichte. Dafür gibt es auch ein weiteres Beispiel. Zudem finde ich auch die Reaktion des Bürgermeisters, und somit auch die Art und Weise, wie er dargestellt wird, sehr gelungen. Ohne zu viel von der Handlung zu verraten, kann ich nicht näher auf die einzelnen Begebenheiten eingehen. Auf jeden Fall ist „Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel“ ein ausgezeichnetes Buch mit vielen positiven Werten und Vorbildern, das in keinem Kinderzimmer fehlen sollte. Es bestärkt die jungen LeserInnen darin, so zu sein, wie sie sind und auf ihre Stärken zu setzen.

Das Buch ist für fortgeschrittene Selbstleser oder zum Vorlesen geeignet. Es teilt sich in zehn Kapiteln mit vielen bunten Illustrationen. Fast jede Seite enthält mindestens eine kleine oder größere farbige Zeichnung. Sie sind von Igor Lange liebevoll gestaltet und passen perfekt zur Geschichte. Der Schreibstil ist der Zielgruppe angemessen und durch viel wörtliche Rede gut zu verstehen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für „Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel“. Eines der besten Kinderbücher, die ich je las! Die Geschichte mit all ihren Figuren und Details sendet für mich nur wertvolle und positive Botschaften an die junge Leserschaft. Wenn ich könnte, würde ich zehn Sterne vergeben. Ich hoffe, dass diesem ersten Band noch viele weitere folgen. Obwohl ich sagen muss, dass Britta Sabbag die Latte dafür ziemlich hoch gelegt hat.