Eindrücklicher Jugendroman, auch für Erwachsene

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willyshrub Avatar

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David Blums Roman beschreibt das Umfeld der Platte in einer ostdeutschen Großstadt der 90er Jahre. Mario verstirbt mit nur 14 Jahren, und erzählt seine Geschichte aus ungewöhnlicher Perspektive: aus seinem Grab heraus. Umgeben von Gewalt, Neonazis, Gleichgültigkeit der Eltern sucht Mario gemeinsam mit seinen Freunden Rajko und Ema einen Ausweg aus der Trostlosigkeit.
Sprachgewaltig, aber dennoch mit Humor erzählt Blum die Geschichte.
Durch die Erzählperspektive schafft der Autor die notwendige Distanz, um die vielen Seiten der Situation der Jugendlichen zu beleuchten. So sind die bedrückende Atmosphäre der Plattenbausiedlung, der Widerstand gegen die Lebenssituation, aber auch die Hoffnung Themen des Romans. Über allem schwebt die Frage was vo dem so früh beendeten Leben bleibt.
Es ist ein berührender und eindringlicher Roman, der nachdenklich macht. Ich vermute, "Kollektorgang" wird in Zukunft häufig Schullektüre sein.