Perspektivwechsel

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Das Buch ist recht dünn, aber das muss ja nichts heißen. Der Autor findet sehr treffende Worte, für die andere vielleicht 200 Seiten mehr gebraucht hätten.

Es geht um den 13jährigen Mario, der in einer alten DDR-Plattenbausiedlung aufwächst. Es ist 1994, als er stirbt. Viel zu jung.

Aber so richtig tot ist er nicht, immerhin begleitet, nein, er leitet durch das Buch und gibt nach und nach die Puzzleteile frei, die letztlich das Bild komplettieren und seinen Tod dadurch unabdingbar machen.

Auf dem Cover selbst ist zu sehen,was der Titel schon verrät, es ist ein Kollekorgang. Diese Gänge waren jahrzehntelang gängige Bauweise in Plattenbausiedlungen der DDR. Hier liegen nicht nur Rohre und wichtige Kabel, auch als unterirdische Verbindungsgänge können sie genutzt werden. Das
Bild ist recht düster gezeichnet, passt damit aber hervorragend zum Buchinhalt.

Der Schreibstil ist sehr klar, teils leicht sarkastisch aber nie unnötig ausschweifend.