Seltsame graue Krähenwelt

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merkurina Avatar

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Früher war mir gar nicht so klar, wie sehr (oder ob überhaupt?) mich Buchcover beeindrucken. Mittlerweile achte ich darauf - und sie tun es. Dieses Cover finde ich unglaubluch düster und farblos, und das trotz der großen türkisfarbigen Buchstaben. Tatsächlich fand ich das nicht so anziehend und es kam mir eine Zeit lang so vor: Muss ich jetzt also in dem grauen Buch weiterlesen...

Und der Plot, naja... Spannend war es schon - dabei hatte ich mich eigentlich auf das große Rätsel, wie können Personen lebend gesehen werden, die bereits zur verwesenden Leiche geworden sind, gefreut. Das ist ja mal eine knifflige Ausgangssituation! Ohne zu spoilern kann man sagen, dass das Rätsel, wie es zu etwas kommen kann (also in der Durchführung) megaschnell gelöst ist. Dafür bleiben die Fragen: Wer macht so etwas? Und warum? Manchmal auch: Wie kommt man denn auf sowas, also als Autor?

Neben spannend ist es aber streckenweise auch echt brutal und grässlich. Ich bin da nicht so Fan von. Und die Fähigkeiten des Täters in bestimmter Hinsicht sind doch in kaum mehr nachvollziehbarer Weise ausgeprägt. Aber natürlich sind da auch interessante Gedankenspiele dabei.

Sprachlich ist es manchmal schludrig, durch die Spannung habe ich eher wenig darauf geachtet, aber es werden da keine großen stilistischen Anstrenungungen sichtbar...
Den Schluss hingegen, Jakobs Situation, fand ich als Spiegel gut.

Fazit: Ein spannender Ritt für alle echten Thriller-Fans, die es auch richtig gruselig mögen. Sonst zum Teil anstrengend. Und streckenweise absurd.