Einfühlsam und deprimierend

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annajo Avatar

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Unter der Sonne Italiens begegnen sich Jan und Meret in einem Restaurant, in dem Meret an diesem Tag eine Auszeit von ihrer Familie nimmt. Auch Jan ist mit Frau und Kindern dort auf Urlaub und es stellt sich heraus, dass sie sich aus Zürich kennen, wo sie in der gleichen Gegend wohnen. Zumindest von Merets Seite entstehen Gefühle für Jan, die sie eigentlich nicht haben dürfte ...

Die Leseprobe macht neugierig auf die Geschichte. Einfühlsam schildert sie Merets Unzufriedenheit mit Ehe- und Familienleben. Ruhig, fast mit der Trägheit der Hitze, erzählt Meret in Briefen an Jan von den Begegnungen und ihrem Eindruck, dass auch Jans Frau Romy unzufrieden ist. Bislang ist unklar, wohin die Reise geht, auch wenn zu vermuten ist, dass die Familien demnächst einen gemeinsamen Urlaub machen werden. Doch unter den gegebenen Zeichen ist das eigentlich keine gute Idee. Merets Anziehung zu Jan wird nachspürbar. Auch nachspürbar wird die Hitze und die Urlaubsstimmung. Trotz dieser sommerlichen Atmosphäre und der Einfühlsamkeit des Textes schwingt etwas Deprimierendes mit durch die verschiedenen Unzufriedenheiten. Ich bin gespannt, wie die vier Erwachsenen diese Situation meistern. Ich hoffe auf einiges an Emotionalität und eine Fortführung des ansprechenden Schreibstils.