Verlangen

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hurmelchen Avatar

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Sehr poetisch und stimmungsvoll beschreibt Mireille Zindel in ihrem Roman "Kreuzfahrt" die zufällige Begegnung von Jan und Meret während des Urlaubs in Italien.
Obwohl beide in der gleichen Nachbarschaft in Zürich leben, sind sie sich dort nie begegnet. Die jeweiligen Ehepartner der beiden aber, Dres und Romy, kennen sich sehr wohl vom Spielplatz, wo sie regelmäßig mit ihren Kindern zu finden sind.
Eine verbotene Liebe bahnt sich an. Aus der Perspektive von Meret wird der Beginn und wohl auch der Fortgang dieser Liebe rückblickend erzählt. Von vornherein umgibt diese Erzählung eine Melancholie, sie wird nicht gut enden, denn das Leben von sechs Menschen wird dadurch aus der Bahn geworfen werden.
Obwohl sowohl die Ehe von Meret und Dres, wie auch die Ehe von Jan und Romy, keine glückliche zu sein scheint, wahrt man doch für die Kinder die Fassade.
Interessant an dieser Liebesgeschichte scheint zu sein, dass beide Frauen, im Gegensatz zu sonstigen Ehedramen, keine besonderen Muttertiere sind. Die Kinder laufen offensichtlich irgendwie mit, da Kinder eben zu einer Beziehung gehören. Beide Frauen interessieren sich für alles andere mehr, als für ihre Kinder.
Es bleibt abzuwarten, ob man sich mit so einem Frauenbild anfreunden kann, ob das ein emanzipatorisches Frauen -, wie auch Männerbild ist.
Gerne würde ich die Geschichte des Liebespaares weiter verfolgen.