Kreuzfahrt

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mauela Avatar

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Meret verbringt mit ihrem Mann und den Kindern den Urlaub am Meer. Dort treffen sie auf Jan, der ebenfalls mit seiner Frau und seinen Kindern Ferien macht. Bald stellt sich heraus, dass beiden Familien in Zürich und in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen. Und so kommt es, dass sich die Freundschaft der beiden Familien vertieft, als der Urlaub vorbei ist. Was aber keiner wissen darf, ist das Meret sich in Jan verliebt hat und so nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Mireille Zindel erzählt in ihrem Roman Kreuzfahrt die Geschichte einer unerfüllten Liebschaft, schafft es aber leider nicht auch nur ein wenig Romantik geschweige denn Sympathien für die Protagonisten entstehen zu lassen. Die Kinder werden wie lästige Insekten beschrieben, die Ehepaare scheinen aneinander vorbei zu leben und alle Personen scheinen sich nur um sich selbst zu drehen. Keinem Protagonisten habe ich auch nur ansatzweise etwas Sympathie entgegen bringen können. Auch der Schreibstil ist extrem anstrengend, emotionslos und zieht sich ohne erkennbare Höhen oder Tiefen in die Länge. Nach etwa der Hälfte des Romans habe ich begonnen einzelne Abschnitte nur noch zu überfliegen, weil einfach so gar keine Handlung aufkommen wollte. Anstatt wirklich von Liebe und Sehnsucht zu erzählen, stehen persönlicher Frust und Unzufriedenheit der einzelnen Personen im Fokus.

Die Idee selber ist eigentlich gut. Meret denkt darüber nach, ob sie ihren Mann mit dem attraktiven Jan betrügen soll. Sie ist sich durchaus darüber bewusst, dass es sich bei ihren Gefühlen ausschließlich um Lust und Verlangen und nicht um eine große Liebe handelt. Die Gedanken die Meret durch den Kopf gehen und die ihr bei einer Entscheidung die richtige Richtung weisen sollen, schreibt sie in einem Brief an Jan nieder. Aber die Idee ist meiner Meinung nach einfach nicht gut umgesetzt, zu emotionslos und distanziert erscheint mir dieser Brief, der eigentlich voller emotionaler Verwirrungen, Sehnsüchten und Gefühl sein sollte.

Von mir nur eine eingeschränkte Leseempfehlung.