Schmerzhafte Gefühle

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baby17 Avatar

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In diesem Buch geht es um zwei Paare, Meret und Dres, Jan und Romy. Beide Paare sind verheiratet und haben kleine Kinder. Noch eine Gemeinsamkeit besteht darin, dass sich in diesen Beziehungen Distanz eingestellt hat. In einem Sommerurlaub begegnen sich Meret und Jan. Es entsteht sofort eine spürbare Anziehung. Beide Familien verbringen viel Zeit miteinander und zurück in der Heimat werden sie Nachbarn. Aus Anziehung wird eine leidenschaftliche Affäre. Doch nach einem tragischen Ereignis ändert sich alles und zurück bleiben Leere und Sehnsucht.

Die Themen des Buches sind altbekannt: Entfernung, Sehnsucht, Seitensprung.

Zwei Paare, die sich auseinandergelebt haben. Zwei Menschen, die sich begegnen und es entstehen Gefühle, die längst verloren geglaubt waren. Man spürt die Anziehung zwischen den beiden, weiß aber als Leser, dass diese Verbindung keine Chance hat. Beide hängen an ihren Partnern und scheinen keinen Mut für einen neuen Anfang zu haben.

Während ich dieses Buch gelesen habe, war ich teilweise verzweifelt und verwirrt. Warum hängt man an einer Beziehung, die längst keine tiefen Gefühle mehr zulässt? Warum bleibt man in der Einsamkeit gefangen, wenn man eine neues Leben mit einem neuen Partner haben kann?

Die Frage ist aber, sind die Gefühle stärker als das was in den vielen Jahren zum Partner aufgebaut worden ist.

Das Buch ist in Form eines Briefes von Meret an Jan geschrieben. Dort werden Dinge niedergeschrieben, die Meret so nie aussprechen konnte.

Erdrückend ist auch die Stille, die zwischen den beiden Paaren herrscht. Nichts wird ausgesprochen, alles wird ausgeschwiegen. Aus Angst vor Veränderungen?

Der Autorin ist ein gefühlvoller, realistischer Roman gelungen. Ich bin beeindruckt und die Thematik wirkt nach.