Nett, aber nicht mehr

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Jess Jochimsen ist deutscher Kabarettist und ist abseits der Bühne noch als Autor aktiv. Eine ganze Reihe von Büchlein hat er schon veröffentlich und nun erscheint sein neuestes Werk „Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?“ im Deutschen Taschenbuchverlag. Der Untertitel des neuen Buchs ist Programm, denn das Buch ist eine Episodensammlung von mal mehr und mal weniger gelungenen Miniaturen aus dem Leben eines chaotischen Grundschülers und seines Rabenvaters.
Mit Illustrationen von Jörg Mühle ergänzt schildert Jochimsen in 35 im Schnitt drei bis vier Seiten langen Skizzen seine Erziehungsversuche und das gelinde gesagt chaotische Leben seines Sohnes Toms. Allerdings sind diese, wie es das Nachwort impliziert, allesamt erfunden und höchstens leicht von der Realität inspiriert.
Dabei haben einige Episoden durchaus für Schmunzler gesorgt, erkennt sich wohl jeder in irgendeiner Geschichte wieder. Auch schafft es Jochimsen in seinen liebevollen Erzählungen manchmal wirklich zu berühren (Behinderten-Kick) und einen nostalgischen Blick zurück auf die eigene Kindheit zu werfen.
Einige Geschichten sind eher mittelprächtig und können es nicht gerade mit anderen Autoren aufnehmen (z.B. Axel Hacke), dennoch ist das Buch dank seines Episodencharakters gerade für werdende oder gewordene Eltern wirklich gut geeignet. Mit seinen 140 Seiten und der großen Schrift ist es außerdem schnell gelesen, sodass am Ende gerade ein Adjektiv zur Beschreibung des Buches übrigbleibt: Nett – nicht mehr und nicht weniger!