Bunt wie das Leben

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Oberflächlich betrachtet enthält die Leseprobe von KUCHEN BACKEN IN KIGALI nur die Beschreibung eines gemütlichen Kaffeeklatsches zwischen zwei afrikanischen Frauen - Tansanierinnen, die es aufgrund der Arbeit ihrer Ehemänner in das vom Bürgerkrieg traumatisierte Ruanda verschlagen hat. Dabei geht es um Kuchen, Kinder und Familie; aber vor allem um das Leben auf dem afrikanischen Kontinent, um AIDS und Feminismus, um Kriminalität und Armut, um Einkauf und Etikette. Und statt des Kaffees gibt es natürlich Tee.

Nein, Gaile Parkin erzählt schon toll. Unauffällig toll. So unauffällig, dass es viele vermutlich langweilt. Federleicht und sommerlich ist der Stoff zwar dennoch, aber so wohltuend anders als die typische Frauen-Strandlektüre, denn in all seiner Beiläufigkeit vermittelt er dennoch wertvolle Lektionen vom alltäglichen Existenzkampf auf dem schwarzen Kontinent. Spannend und unsentimental wie seine Protagonistin, ist KUCHEN BACKEN IN KIGALI unangestrengte Literatur, die doch so viel mehr erreicht als hierzulande angestrengte Belehrungen in Buchform. Intelligente ChickLit sozusagen - Applaus dafür!