Allgäuer Ökokrimi

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takabayashi Avatar

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Robert Walcher, ein investigativer Journalist, dessen momentane Recherchen sich auf Schweinereien der Lebensmittelindustrie konzentrieren, lernt den militanten Ökobauern Georg Schonauer kennen - beide stehen unter Verdacht, einen Lobbyisten der Lebensmittelbranche getötet zu haben; denn die Leiche trug sowohl Walchers Visitenkarte bei sich, als auch Schonauers Ausweis, auf dessen Schafweide die Leiche platziert worden war. Es sieht so aus, als ob jemand einem von ihnen den Mord anhängen will. Walcher war am Mordtag mit dem ermordeten Pressesprecher verabredet, hat aber vergeblich auf ihn gewartet. Sein vermeintlicher Freund, Kommissar Brunner, scheint ihm keinen Glauben zu schenken. Als dann auch Schonauer getötet wird, bleibt nur noch Walcher als Hauptverdächtiger, der nicht mehr weiß, wem er noch trauen kann.
Einige Freunde wenden sich von ihm ab, weil das Thema ihnen zu heiß ist. Je mehr Walcher in die Materie eindringt, desto klarer werden ihm die ungeheuren Ausmaße, die das Geschäft mit unserer Nahrung angenommen hat und wie sehr die Lebensmittelindustrie die Welt beherrscht, wie die Geschicke der Menschheit durch genmanipulierte Zutaten unwiederbringlich verändert werden, und mit welcher Gier und Skrupellosigkeit alle Beteiligten vorgehen, ohne die Folgen bis zum Ende zu durchdenken.
Ein Regionalkrimi mit einem deutlichen Anliegen, der zum Glück aber nicht zu trocken und belehrend daherkommt. Erinnert mich ein wenig an die kulinarischen Krimis von Tom Hillenbrand, der ähnlich engagiert zum selben Thema schreibt. Anfänglich streckenweise etwas zäh, nimmt die Geschichte aber immer mehr Fahrt auf und liest sich sehr spannend. Es zeigt sich schließlich, welche Freunde Walchers zu ihm stehen und ihm helfen. Es gibt ziemlich viele Mordopfer und einige überraschende Wendungen. Insgesamt eine interessante Lektüre, die vermutlich näher an der Realität ist, als man wahrhaben möchte. Empfehlenswert!