Guten Appetit

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fredhel Avatar

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Vögel überfliegen eine Viehzaun, ein Szenario in graugrünem Dunst, so bietet sich das Cover als erster Eindruck dem Leser dar.
Aktuell taumelt Deutschland von einem Lebensmittelskandal zum nächsten. "Nein, überhaupt kein Risiko für den Endverbraucher!" wird abgewiegelt
und so paßt der neueste Krimi LÄMMERWEID von Joachim Rangnick perfekt ins Zeitgeschehen.
Auch hier geht es um die weltumspannenden Machenschaften eines amerikanischen Multikonzerns, der seine Finger international in der Chemie-/Pharma-/Nahrungsmittelbranche hat, ein perfides Netz aus Korruption bis in die höchsten Ebenen spinnt und für den ein Menschenleben nichts gilt.
Der Journalist Robert Walcher wird unfreiwillig involviert durch einen Kollegen, der Undercover jahrelang im Konzern gearbeitet hat, um fundiertes Beweismaterial zusammenzustellen. Es beginnt eine Reihe von Todesfällen im nahen Umfeld Walchers, Freunde und Familie werden bedrängt, verletzt und entführt und auch sein eigenes Leben wird attakiert.
Erwartet hatte ich einen Krimi mit kauzigem Lokalkolorit, ein wahrer Thriller tat sich dagegen auf mit einem Horrorszenario, das dermaßen realistisch ist,
daß ich nicht weiß wo die Fiktion aufhört und die Wahrheit beginnt. Nie wieder wage ich zu sagen: sollen die doch Genmais anbauen, wenn sie wollen...
insofern hat dieser Roman eine erzieherische Wirkung, die ein Tatsachenbericht nie erreichen könnte. An Action mangelt es dennoch nicht, und das ausgefeilte Hightech- Equipment der guten Seite kann mit einem amerikanischen Thriller durchaus mithalten.
Wenn ich könnte, würde ich Lämmerweid zehn Sterne geben.