Lämmerweid

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Auf dem Grundstück von „Niemandsfreund“ Georg Schonauer wird die Leiche von Julian König, Pressesprecher von Eufoodic, gefunden. ( Eufoodic- ein engmaschiges Netz an bestorganisierten Lobbyisten der Chemie- und Nahrungsmittelindustrie.)Nicht nur Schonauer wird verdächtigt, da er sich selbst als Störenfried, Ketzer und Kommunist bezeichnet und gerade der Eufoodic den Kampf angesagt hat, nein auch Robert Walcher gerät in die Zielfandung der Ermittlungen. Denn auch er befindet sich in einem Kampf mit der politischen Obrigkeit, war mit dem Getöteten verabredet und es werden Beweismittel gefunden, die seinen Freund Kriminalkommissar Brunner vom Freund zum Feind werden lassen. Auf sich allein gestellt, nur unterstützt von seiner hauseigenen „Kräuterhexe“ Mathilde, beginnt er mit den Recherchen zu diesem Fall. Doch kaum stellt er die ersten Ermittlungen bei Schonauer und dessen Knecht Ruffilius an, gibt es weitere Leichen, was die Sache zunehmend verkompliziert, und auch an der häuslichen Front kommen viele Veränderungen auf Walcher zu.

Bei Joachim Ragnicks Büchern stellt sich bei mir unwillkürlich der Kampf des Don Quichote gegen die Windmühlen dar. Genauso agiert auch Walcher dieses Mal. Thematisch werden von Rangnick die üblen und geheimen Machenschaften der Lebensmittelindustrie, der Chemiekonzerne im Allgemeinen, die Politik im Besonderen und der dazugehörige Lobbyismus im speziellen abgehandelt. Haben mir seine vorherigen Bücher von der Thematik her gut gefallen, ist es bei diesem nicht so ganz mein Fall , nach der Leseprobe hatte ich mir einfach mehr erwartet. Nicht das ich gewisse Ansichten mit dem Autor teile nicht teile, dieses Mal lag mir die Art der Umsetzung nicht. Ich fand gewisse Dinge schlecht recherchiert, dafür wurde umso mehr Wert auf die Polemik gelegt. Dieses polemisieren gefiel mir dann am Ende auch gar nicht ebenso die doch sehr sprunghafte Handlung, ein zu viel an Haupt- und Nebendarstellern und Schauplätzen. Irreführende Handlungen, Leichen die keine mehr sind usw. All dies verstärkt sich gerade auf den letzten 50 Seiten. Schade dieses Mal wurde ich von Rangnick nicht „abgeholt“.