Länger als sonst ...

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kladde Avatar

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Bei diesem Buch habe ich lange gebraucht um damit warm zu werden. Der ständige Wechsel von Personen und Zeiten hat mich zudem anfangs mehr verwirrt. Kaum war ich bei einem Kapitel mal drin in der Geschichte, dann kam schon wieder der Wechsel zu einer anderen Person. Sehr spät erkennt man, dass die 3 Hauptpersonen Ida, Lew und Frido tatsächlich auch irgendwann eine gemeinsame Zeit hatten, da zunächst zwar von Ida und Frido erzählt wird, aber Lew gar nicht dazu passt. Auch dass der Titel 'länger als sonst ist nicht für immer' eine besondere Bedeutung innehat, wird erst zum Schluss deutlich.
Erzählt werden die Lebensabschnitte rückblickend aus der jeweiligen Sicht des Einzelnen. Iras Vater liegt im Sterben und so erfährt man Einzelheiten aus ihrer Kindheit. Sie wird von ihrem Vater großgezogen und aus diesem Verhältnis wird man nicht so ganz schlau. Die Mutter geht ihre eigenen Wege und hat kein Interesse an der Familie. Ihr bester Freund ist Frido, der als 4-jähriger mit seinem Großvater nach Berlin kam, um dort seine Mutter zu finden, aber dann nicht weiter sucht.
Lew erhält eine Nachricht aus Indien, dass seine Mutter gestorben ist und macht sich auf den Weg zu seinem Vater um Klarheit über die angebliche Republikflucht seiner Eltern zu bekommen. Die Schilderung seiner Jugendzeit und das Aufwachsen bei einer fremden Familie zusammen mit seinem großen Bruder, hat mir am besten gefallen.
Also die letzten Seiten sind dann durchaus anrührend und ich finde es schade, dass die Hälfte des Buches doch recht schleppend ist.